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Freut euch im Herrn allezeit!

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der nächste Team Gottesdienst steht an und Bernhard hat eine wunderbare Botschaft für uns vorbereitet, von der wir einen Teil heute als Wort der Woche weitergeben.

Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!
Der Vers 4 aus dem 4. Kapitel des Philipper-Briefes und die folgenden drei Verse geben vielen Geschwistern im Herrn Anleitung, Halt, Zuversicht und Frieden. Wir möchten deshalb heute Philipper 4:4 in den Mittelpunkt des Wortes der Woche stellen.

Die Gliederung seiner Botschaft ist wie folgt:


  1. Die Freude im Herrn ist nicht die Freude der Welt

  2. Freude – worüber?

  3. Freude allezeit: immer, unter allen Umständen?

1. Die Freude im Herrn ist nicht die Freude der Welt

Die folgenden beiden Begebenheiten aus der Apostelgeschichte haben wir sicher schon mal gehört:

Petrus und die anderen Apostel predigten trotz Verbots durch den Hohen Rat immer wieder von Jesus Christus als dem auferstandenen Messias (Apg. 4:12). Irgendwann war es dem Hohen Rat zu viel und er beschloss, sie umbringen zu lassen. Nur durch den Rat des Pharisäers Gamaliel wurde der Hohe Rat von dieser Bluttat abgehalten. Weiter geht es in Apg. 5:40-41: „40 Und sie (Be.: die anderen Mitglieder des Hohen Rates) fügten sich ihm (Be.: dem Gamaliel) und riefen die Apostel herbei und gaben ihnen Schläge und verboten ihnen, in dem Namen Jesu zu reden, und entließen sie. 41 Sie nun gingen voll Freude vom Hohen Rat hinweg, weil sie gewürdigt worden waren, Schmach zu leiden um Seines Namens willen;“

Die zweite Geschichte: Paulus und Silas missionierten in Philippi. Dort verdarben sie jedoch einigen Leuten das Geschäft mit einer Frau, die von einem Wahrsagegeist besessen war, als sie diesen Geist austrieben. Die beschwerten sich bei den örtlichen Hauptleuten, man würde heute sagen, bei der Polizeiwache.
In Apg. 22-25 geht es so weiter: „22 Und die Volksmenge stand ebenfalls gegen sie auf; und die Hauptleute rissen ihnen die Kleider ab und befahlen, sie mit Ruten zu schlagen. 23 Und nachdem sie ihnen viele Schläge gegeben hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und geboten dem Kerkermeister, sie sicher zu verwahren. 24 Dieser warf sie auf solchen Befehl hin ins innere Gefängnis und schloss ihre Füße in den Stock. 25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott mit Gesang, und die Gefangenen hörten ihnen zu.“

Das muss man sich mal vorstellen: Du wirst geschmäht, verprügelt, liegst im Knast – und freust Dich, dankst und lobst Gott dafür. Ist das noch normal?

Für die Geschwister in Christus ist die Freude über das Leiden für Christus und das Wachsen zu IHM hin schon normal, denn es ist die Norm. Die Norm im Sinne des Vorbilds der Apostel, besonders des Paulus.

Für die Menschen von dieser Welt ist die Freude über das Leiden für Christus sicher nicht normal; sie kennen – im Sinne von erkennen und anerkennen – Christus ja gar nicht. Und wenn sich die Menschen dieser Welt doch manchmal über Schmähungen und Schläge freuen, dann über die, welche den anderen verpasst werden. Denn der weltliche Mensch freut sich mehr oder weniger offen über die böse Tat und an deren Täter,
Römer 1:32: „Obwohl sie das gerechte Urteil Gottes erkennen, dass die des Todes würdig sind, welche so etwas verüben, tun sie diese Dinge nicht nur selbst, sondern haben auch Gefallen an denen, die sie verüben.“

Die Unterschiedlichkeit der Freude der Welt und der Freude der Kinder Gottes ist sinnbildlich auch in Johannes 16:20 zu erkennen, wo Jesus zu den Jüngern über seinen bevorstehenden Tod und seine Auferstehung spricht: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und wehklagen, aber die Welt wird sich freuen; und ihr werdet trauern, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden.“

Paulus spricht uns in Philipper 4:4 an, denn er sagt „euch“ und damit meint er die Geschwister im Leib Christi, das heißt im Herrn. Die Freude im Herrn, ist die Freude im Christus. Und diese gibt es eben nur im Christus und nicht außerhalb des Christus.

Es heißt ja nicht: „Freut euch allezeit!“ oder „Freut euch alle Wege!“, sondern immer ist diese Freude konditioniert, denn es heißt: „im Herrn“.
Dazu Philipper 3:1: „Im Übrigen, meine Brüder, freut euch in dem Herrn! Euch [immer wieder] dasselbe zu schreiben, ist mir nicht lästig; euch aber macht es gewiss.“ Die Freude im Herrn ist dabei mit Ehrfurcht vorm Herrn verbunden. Dazu Psalm 2:11 ELBBK: „Dient dem HERRN mit Furcht, und freut euch mit Zittern!“

„Freut euch im Herrn!“, also im Christus, bedeutet für uns aber auch, dass es für uns keine Freude gibt, wenn wir uns – geistlich – außerhalb des Christus, also in Sünde befinden. Dann sind wir betrübt, um zur Buße, d. h. zur Umkehr hin in den Christus zu kommen, dazu 2. Kor. 7:10: „Denn die gottgewollte Betrübnis bewirkt eine Buße zum Heil, die man nicht bereuen muss; …“

Und Hebräer 12:11: „Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht zur Freude, sondern zur Traurigkeit zu dienen; danach aber gibt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die durch sie geübt sind.“

Also: wir freuen uns im Herrn. Aber wo ist nun aber der Ort der Freude in uns? Ort unserer Freude im Herrn ist unser Herz. Dazu Psalm 4:8: „Du hast mir Freude in mein Herz gegeben, die größer ist als ihre, wenn sie Korn und Most in Fülle haben.“ Sowie Psalm 16:8-9: „8 Ich habe den Herrn allezeit vor Augen; weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht. 9 Darum freut sich mein Herz, und meine Seele frohlockt; …“

Was ist die Quelle der Freude in uns? Wo kommt sie her? Dazu Galater 5:22: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherr­schung.“ Die Freude ist Frucht des Heiligen Geistes in uns. Dazu auch 1. Thessalonicher 1:6: „Und ihr seid unsere und des Herrn Nachahmer geworden, indem ihr das Wort unter viel Bedrängnis aufgenommen habt mit Freude des Heiligen Geistes,“ Und Römer 14:17: „Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist;“


2. Freude – worüber?

Worüber können und sollen wir uns gemäß dem Wort Gottes freuen? Wir hatten schon gesehen: Wir hatten schon in den beiden Begebenheiten der Apostelgeschichte gesehen, dass aus dem Leiden für Christus Freude in Gottes Kindern entsteht, wenn die Kinder Gottes dieses Leiden demütig annehmen und nicht dagegen rebellieren. Darauf zielt auch Jakobus 1:2 ab: „Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtungen geratet,“

Freudig bestandene Leiden für Christus und widerstandene Anfechtungen führen zur Freude auf den Lohn im Himmel. Jesus verheißt dies in den Seligpreisungen der Bergpredigt.
Dazu Lukas 6:22-23: „22 Glückselig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen, und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als einen lasterhaften verwerfen um des Menschensohnes willen. 23 Freut euch an jenem Tag und hüpft! Denn siehe, euer Lohn ist groß im Himmel. …“

Wir freuen uns an SEINER Gnade und an der Hoffnung, auf das ewige Leben, die wir ihn IHM haben. Psalm 31:8: „Ich will frohlocken und mich freuen an deiner Gnade, denn du hast mein Elend angesehen, du hast auf die Nöte meiner Seele geachtet“ Und Römer 12:12 ELBBK: „In Hoffnung freut euch; in Trübsal harrt aus; im Gebet haltet an;“ Sowie 1. Petrus 1:3-8: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbewahrt wird für uns, die wir in der Kraft Gottes bewahrt werden durch den Glauben zu dem Heil, das bereit ist, geoffenbart zu werden in der letzten Zeit. Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi. Ihn liebt ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, und über ihn werdet ihr euch jubelnd freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude,“

Diese Resilienz oder Widerstandsfähigkeit der Kinder Gottes gegen Anfechtungen und im Leiden für Christus hat ihren Grund auch und gerade in der Freude am Herrn.
Dazu Nehemia 8:10: „…, denn die Freude am Herrn ist eure Stärke!“. Und deshalb fordert der Psalmist zur Freude am Herrn auf, Psalm 32:11: „Freut euch an dem Herrn und seid fröhlich, ihr Gerechten, und jubelt alle, die ihr aufrichtigen Herzens seid!“

Wie zeigt sich die „Freude am Herrn“ bei uns? Sie zeigt sich z. B. durch die stete, immer weiter zunehmende, freudige, ja begierige Beschäftigung mit SEINEM WORT, denn ER ist das WORT.

Also wie steht es mit unserer Freude am Herrn? Sind wir begierig auf SEIN WORT? Freuen wir uns immer mehr auf das Lesen der Bibel, auf den geistlichen Austausch darüber mit den Geschwistern im Herrn, auf die Predigt des WORTES in der Versammlung und die damit verbundene Lehre, Ermahnung und Ermutigung?

Oder sind dies nur abzuhakende Termine in unserem Kalender, die mit anderen Terminen und Tätigkeiten zur Versorgung unserer Fleischlichen Existenz konkurrieren und dafür auch geopfert werden können. Was würde Jesus dazu sagen?

Denken wir nur an Maria und Martha: Maria hatte Freude am Herrn, lauschte seinen Worten, nahm seine Predigt an. Martha aber hatte sich von der Hausarbeit gefangen nehmen lassen, hatte dadurch Stress und offensichtlich keine Freude am Herrn. Und was sagt Jesus dazu? Lukas 10:41-42: „41 Jesus aber antwortete und sprach zu ihr (Be.: zu Martha): Martha, Martha, du machst dir Sorge und Unruhe um vieles; 42 eines aber ist Not. Maria aber hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden!“ Also: täglich gelebte Freude am Herrn ist ganz essenziell für uns als Kinder Gottes.

Gelebte Freude im Herrn heißt für uns auch, Freude als Geschwister im Leib Christi zu teilen, genauso wie wir auch das Leiden für Christus gemeinsam tragen sollen. Dazu 1. Korinther 12:26: „Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit; und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit.“


3. Freude allezeit: immer, unter allen Umständen?

In den Bibelübersetzungen Schlachter 2000 und Elberfelder lautet Philipper 4:4: „Freut Euch im Herrn allezeit …“, in der Luther-Übersetzung heißt es „Freuet euch in dem Herrn allewege …“, in der Neuen Genfer Übersetzung: „Freut euch, was auch immer geschieht“.

Also: Freude im Herrn – unter allen Umständen. Das kann schon herausfordernd werden. Beispiele, wie dies in anderen Gemeinde bereits gelebt wurde, sind in den Apostelbriefen zu finden: 2. Korinther 8:1-4: „1 Wir wollen euch aber, ihr Brüder, von der Gnade Gottes berichten, die den Gemeinden Mazedoniens gegeben worden ist. 2 In einer großen Prüfung der Bedrängnis hat ihre überfließende Freude und ihre tiefe Armut die Schätze ihrer Freigebigkeit zutage gefördert.“ Und Hebräer 10:34: „Denn ihr hattet Mitleid mit mir in meinen Ketten bewiesen und den Raub eurer Güter mit Freuden hingenommen, weil ihr in euch selbst gewiss seid, dass ihr ein besseres und bleibendes Gut in den Himmeln besitzt.“

Und wir haben dafür unter den Aposteln auch wunderbare Geschwister als Vorbilder, allen voran Paulus. Im 2. Korinther 11:24-28 beschreibt er anschaulich die bei seinem Dienst erlittenen Widrigkeiten und Umstände.

Und doch hat Paulus Freude bei alledem. Dazu 2. Korinther 7:4: „4 …, ich fließe über von Freude bei all unserer Bedrängnis.“ Und Kolosser 1:24: „Jetzt freue ich mich in meinen Leiden, [die ich] um euretwillen [erleide], und ich erfülle meinerseits in meinem Fleisch, was noch an Bedrängnissen des Christus aussteht, um seines Leibes willen, welcher die Gemeinde ist.

Also möchten wir nach diesen ermutigenden Zeugnissen mit Philipper 4:4-7 als Ansporn und Verheißung für uns schließen: „4 Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch! 5 Eure Sanftmut lasst alle Menschen erfahren! Der Herr ist nahe! 6 Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. 7 Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!


AMEN

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Reinhold Thalhofer
Adnan Krikor
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor,

Knechte Jesu Christi nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.
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