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Der Christ und die Obrigkeit

der Apostel Paulus lehrt uns in seinem Römerbrief im Kapitel 13 die Verse 1 bis 7, wie unsere Gesinnung gegenüber der weltlichen Obrigkeit sein soll.

Diese Lehre bzw. Ermahnung des Apostels Paulus wollen wir wie folgt aufgliedern:
  1. Begriffsbestimmung „Christ“ und „Obrigkeit“
  2. Jeder Christ hat sich der Obrigkeit unterzuordnen
  3. Die Obrigkeit ist die Dienerin Gottes
  4. Ordne Dich der Obrigkeit unter, um das gute Gewissen zu bewahren
  5. Wann müssen wir uns der Obrigkeit widersetzen?

1. Begriffsbestimmung „Christ“ und „Obrigkeit“

Was meint die Heilige Schrift mit „Christ“?
Gerade bei diesem Thema „Obrigkeit“ oder „Christenverfolgung“ wird der Begriff „Christ oder Christen“ nicht selten von sog. wiedergeborenen Christen oder gar von wahren Gläubigen sehr diffus verwendet.

Die meisten Statistiken bzw. Studien besagen, dass sich ca. 2,3 Milliarden Menschen als Christen bezeichnen.
Wenn wir diesen „Christen“ aus diesen 2,3 Milliarden, gleich wo, folgende Fragen stellen:
  • Bist Du ein Christ?
  • Bist Du ein Jünger JESU?
  • Bist Du für Gott erkauft?
dann werden wir 3 Gruppen von „Christen“ erkennen.

Die erste Gruppe
sind „die Christen“ per Geburt (die Ahnungslosen).
Sie geben folgende Antworten:
  • Bist Du ein Christ? „klar“.
  • Bist Du ein Jünger JESU? „hä?“
Und wenn Du Dich traust, weiter zu fragen:
  • Bist Du für Gott erkauft? „wie bitte?“
In der Apostelgeschichte lesen wir die Definition, wer ein Christ ist.
Apg 11,26 „Hier in Antiochia wurden die Jünger ´des Herrn` zum ersten Mal Christen genannt.

Ein Jünger JESU zu sein, erfordert eine persönliche Entscheidung. Die Menschen, die diese persönliche Entscheidung nicht getroffen haben, sind gemäß der Schrift keine Christen.

Wenn Du diese Menschen fragst, wieso nennst Du Dich „Christ“?
Dann lautet die Antwort häufig: Meine Eltern sind Christen und ich auch. Außerdem bin ich gleich nach meiner Geburt getauft worden. Einfach gesagt: Ich bin durch die Geburt ein Christ.

Die zweite Gruppe
sind Christen gewordene Menschen durch Verkündigung von Halbwahrheiten (Die Betrogenen).

Diese Menschen nennen sich Christen - nicht, weil sie in einem „christlichen“ Elternhaus geboren sind, sondern weil sie sich persönlich dafür entschieden haben, „Christ“ zu sein.

Ihnen wurde verkündigt, dass „Christus für unsere Sünden starb“ (1.Kor 15,3) und dass die Errettung durch Gnade erlangt wird. (Eph 2,8-9)

Jesus Christus ist für Dich gestorben, damit Du das ewige Leben bekommst und das als Geschenk. Auch hier in Deinem irdischen Leben wirst Du den heiligen Geist empfangen und Deine Potentiale werden explodieren.

Du brauchst nur ja zu diesem Geschenk zu sagen. Und für ein Geschenk muss man bekanntlich nichts zahlen. Was hast Du zu verlieren? Höchstens das Kirchengeld oder den Zehnten. Das ist doch nichts im Vergleich zu diesem Geschenk.

Diese Verkündigung ist die Halbwahrheit. Und eine Halbwahrheit ist weitaus schlimmer, als eine Lüge.

Was die Jüngerschaft JESU ist, als Voraussetzung dafür, ein Christ zu sein, wird bei dieser Art der Verkündigung nicht gesagt.
Luk 9,23-24 „23 Er (Jesus) sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.
24 Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten.

Denn diesen Menschen wurde von der Errettung und dem ewigen Leben erzählt aber was es kostet, wurde ihnen verschwiegen: Leben für Leben!

Das ist der neue Bund. Diese Menschen wurden betrogen, weil sie keinen Preis zahlen und deshalb auch nichts bekommen.
Sie wiegen sich deshalb in Sicherheit und denken, dass sie jetzt Christen sind und warten vergeblich auf das Versprochene sowohl hier als auch in der Ewigkeit.

Die dritte Gruppe
sind die wahrhaftig neu geborenen Christen. Der Apostel Paulus schreibt seine Briefe an diese Gruppe.

Diese Menschen haben die Wahrheit verkündigt bekommen, die Gnade des Glaubens empfangen und haben eine Entscheidung getroffen, täglich ihr Kreuz auf sich zu nehmen und Jesus nachzufolgen.
Sie wissen jetzt, dass
  • Jesus Christus für ihre Sünden gestorben ist (1.Kor15,3),
  • ihr alter Mensch mit gekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde außer Wirksamkeit gesetzt sei, sodass sie der Sünde nicht mehr dienen. (Rö 6,6)
  • Jesus deshalb für sie gestorben ist, damit sie nicht länger für sich selbst leben, sondern für den, der für sie gestorben und zu neuem Leben erweckt worden ist (2.Kor5,15)
  • sie den Heiligen Geist empfangen haben, mit dem Gott sie versiegelt hat. (Eph 4,30)
  • sie in den Leib Christi hinein getauft wurden und dadurch den Christus angezogen haben und Kinder Gottes geworden sind (Gal 3,26-27)
  • ihr Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in ihnen ist und den sie von Gott haben (1.Kor 6,19-20)
  • sie mit dem Blut JESU für Gott den Vater erkauft sind und nicht mehr sich selbst gehören (Off 5,9)
  • sie zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten sollen und ihnen alles, was sie brauchen, hinzu gegeben wird. (Matt 6,33).
  • in ihnen der Kampf zwischen dem Heiligen Geist und ihrer eigenen Natur (ihrem Fleisch) beginnt. Gott möchte, dass sie ihr Fleisch unter die Herrschaft des Heiligen Geistes stellen. Das Fleisch weigert sich und möchte die Herrschaft über ihren neu geschaffenen Geist übernehmen, um ihn ins Verderben zu stürzen. (Rö 8, 1-17, Gal 5,17)
  • wenn sie bei Gott sind, Ruhe für ihre Seele finden (Mt 11,28-29).

Nun zur Obrigkeit, (andere Übersetzung) die obrigkeitlichen Gewalten. Wenn wir uns als Himmelsbürger, die in dieser Welt leben, aber nicht von dieser Welt sind, den weltlichen obrigkeitlichen Gewalten unterordnen sollen, dann müssen wir wohl verstehen, wer diese sind.

Die Obrigkeit ist in Deutschland zum Beispiel wie folgt aufgeteilt:
  1. Die Legislative: Die gesetzgebenden Organe.
  2. Die Exekutive: Die Regierung und die öffentliche Verwaltung
  3. Die Judikative: Die rechtssprechende Gewalt

Diese Begriffserklärungen sind zwar wichtig, machen aber die Situation deshalb nicht ohne weiteres einfacher.

Eine häufig gestellte Frage von wahren Christen lautet wie folgt:
Muss ich mich unterordnen, auch wenn eine dieser 3 obrigkeitlichen Gewalten falsch liegt?

Die Antwort ist: Ja.
Allerdings erlaubt uns die Obrigkeit und verpflichtet uns sogar, uns mit Hilfe der anderen Staatsgewalten zur Wehr zu setzen. Dafür hat die Obrigkeit diese Gewaltenteilung und deren Einsatz für die Bürger vorgesehen.

Wer sich außerhalb dieser 3 Säulen der Staatsgewalt bewegt und sich ihnen widersetzt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes.


2. Jeder Christ hat sich der Obrigkeit unterzuordnen

Rö 13,1 „Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt.

Wir sind ermahnt worden, der Welt nicht gleichförmig zu sein, denn sie ist durch Begierden geprägt. Dennoch sollte der Christ erkennen, dass die Obrigkeit in der Welt von Gott eingesetzt worden ist.

Wir sind als Kinder Gottes Himmelsbürger und in dieser Welt Fremdlinge und Pilger. Ja, wir sind Botschafter an Christi statt und vertreten die Interessen des Himmels. Deshalb ist es vollkommen unvereinbar, ein Teil der Obrigkeit zu sein, die ja von den Bürgern gewählt wurde, um deren Interessen zu vertreten.

Die Erlösten sind aus dieser Welt herausgerufen worden. Sie haben nicht den Auftrag, die Welt zu verbessern.


3. Die Obrigkeit ist die Dienerin Gottes

Rö 13,2-4 „2 Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu.
3 Denn die Herrscher sind nicht wegen guter Werke zu fürchten, sondern wegen böser. Wenn du dich also vor der Obrigkeit nicht fürchten willst, so tue das Gute, dann wirst du Lob von ihr empfangen!
4 Denn sie ist Gottes Dienerin, zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorngericht an dem, der das Böse tut.

Wer sich der Obrigkeit widersetzt, widersteht der Autorität, die von Gott eingesetzt worden ist.

Gott hat Menschen Autorität gegeben, damit sie das Böse zurückhalten und das Gute unterstützen. Daher sind diejenigen, die Autorität besitzen, nicht ein Schrecken für die, die „Gutes tun“, sondern für die, die das Böse tun. Die Obrigkeit ist Gottes Dienerin, um denjenigen zu verurteilen, der Böses tut.


4. Ordne Dich der Obrigkeit unter, um das gute Gewissen zu bewahren.

Rö 13, 5-7 „5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um des Zorngerichts, sondern auch um des Gewissens willen.
6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuern; denn sie sind Gottes Diener, die eben dazu beständig tätig sind.
7 So gebt nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt.

Also wir sollen uns der Obrigkeit unterordnen: nicht nur, um der Strafe für Böses zu entgehen, sondern um ein gutes Gewissen Gott gegenüber zu bewahren. Wenn wir Gottes Wort gehorchen und uns der Obrigkeit unterordnen, werden wir erkennen, dass derjenige, der Autorität besitzt, zum Guten des Gläubigen ist und zugleich ist er Gottes Diener, um das Böse zu bestrafen.

Diejenigen, die zur Obrigkeit gehören, sind von Gott eingesetzt und sollen seine Zorngerichte ausführen.

Wir haben den Auftrag, die Steuern zu bezahlen und nicht den Auftrag, die Steuern zu verweigern, weil sie unangemessen hoch sind oder weil sie nicht nach unseren Vorstellungen verwendet werden.


5. Wann müssen wir uns der Obrigkeit widersetzen?

Eine einzige Ausnahme liefert uns das Wort Gottes, uns der Obrigkeit zu widersetzen, nämlich wenn die Obrigkeit von uns verlangt, in klarem Gegensatz zu dem Wort Gottes zu handeln. Denn der Gläubige muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.

Wir kennen die Begebenheit mit der Befragung der Apostel vor dem Hohen Rat.
Apg 5,28-29, 40-42 „27 Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat; und der Hohepriester fragte sie
28 und sprach: Haben wir euch nicht streng verboten, in diesem Namen zu lehren? Und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre und wollt das Blut dieses Menschen auf uns bringen!
29 Aber Petrus und die Apostel antworteten und sprachen:
Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen!
40 Und sie fügten sich ihm und riefen die Apostel herbei und gaben ihnen Schläge und verboten ihnen, in dem Namen Jesu zu reden, und entließen sie.
41 Sie nun gingen voll Freude vom Hohen Rat hinweg, weil sie gewürdigt worden waren, Schmach zu leiden um Seines Namens willen;
42 und sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und das Evangelium von Jesus, dem Christus, zu verkündigen.“

Wir sollen auf eine solche Ausnahme vorbereitet sein.

Unser Gebet soll dennoch so sein, dass wir für die Obrigkeit beten, um ein stilles und ruhiges Leben in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit führen zu können
1.Tim 2,1-2 „1 So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen,
2 für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit;“

Also möglichst ohne Schläge!


AMEN!

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Reinhold Thalhofer
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Adnan Krikor
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor,

Knechte Jesu Christi nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.
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