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EPHESER-BRIEF | Teil 10

heute das Thema: Der Epheser-Brief | Teil 10

Im Kapitel 6,1-4 geht es nun um das praktische Leben der Kinder Gottes in der Familie. Wir gliedern dieses Thema wie folgt:
  1. Der Wille Gottes für die Kinder
  2. Der Wille Gottes für die Eltern
  3. Wie schlägt (züchtigt oder erzieht) der Vater seine Kinder?

1. Der Wille Gottes für Kinder und Eltern

Wir haben letzte Woche in Kapitel 5 des Epheser Briefes folgendes gelernt:
Eph 5,21-24 „21 Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi,
22 die Frauen den eigenen Männern als (a.Ü. wie) dem Herrn!
23 Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch der Christus das Haupt der Gemeinde ist, er als der Retter des Leibes.
24 Wie aber die Gemeinde sich dem Christus unterordnet, so auch die Frauen den Männern in allem.“

Der Apostel Paulus predigt uns die göttliche Ordnung, so dass die Frauen Ihren eigenen Männern, die Kinder den eigenen Eltern, die Knechte den eigenen Herren gehorchen sollen als dem Herrn.

Jede dieser Unterordnungen muss als dem Herrn geschehen, denn jedes Glied am Leib Christi hat sich schlussendlich dem Christus als Haupt des Leibes unterzuordnen, solange der Christus (das Haupt mit dem Leib) noch nicht vereinigt ist.

Nach der Hochzeit des Lammes wird es kein Haupt und keinen Leib mehr geben, sondern nur den Christus, bestehend aus den Kindern Gottes inkl. das Lamm, das seinen Geschwistern gleich ist, jedoch für immer der erste unter ihnen sein wird.

Nun lesen wir in Eph 6,1 folgendes: „Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht.

Anschließend zitiert der Apostel Paulus das Wort Gottes aus dem Alten Testament in 5.Mo 5,16 „Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, wie es dir der HERR, dein Gott, geboten hat, damit du lange lebst und es dir gut geht in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt!

Hierin erkennen wir zwei Aspekte:
Zum einen, dass Gott für die Juden der Herr war, so wie ER (Gott der Vater) für uns der Herr sein wird, wenn wir unserem jetzigen Herrn Jesus gleichgestaltet sein werden. Dann ist unser Herr Jesus nicht mehr unser Herr, sondern unser erstgeborener Bruder. Das haben wir letztes Jahr im Studium der Offenbarung des Johannes studiert.

Zum anderen gilt der Ratschluss Gottes bezüglich des Gehorsams der Kinder ihren eigen Eltern gegenüber unverändert auch uns, den Kindern Gottes, solange wir in dieser Welt leben. Erst nach unserer Verherrlichung werden wir alle gemeinsam als Kinder Gottes nur Gott dem Vater gehorchen.

Am Tisch des Vaters wird es keinen Unterschied mehr zwischen Eltern und Kindern, Mann und Frau, Herrn und Knecht geben.
Eph 6,2-3 „»Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, das ist das erste Gebot mit einer Verheißung:
3 »damit es dir gut geht und du lange lebst auf Erden«.“
Da sehen wir hier die Verheißung für das irdische Volk Gottes „Lange lebst auf Erden“.

Gott möchte, dass wir diese Ordnung halten, solange wir auf der Erde leben.


2. Der Wille Gottes für die Eltern

Eph 5,4 „Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn.“

Hier begegnet uns der Ausdruck „Zucht“, den der Apostel Paulus gebraucht, der von vielen Menschen entweder aus dem Kontext herausgerissen und somit missverstanden oder bewusst missbraucht wird.

Diese beiden Gruppen von Menschen untermauern die Gewaltanwendung gegenüber den Kindern mit weiteren Versen aus der Bibel und begehen bewusst oder unbewusst den gleichen Fehler, indem sie diesen Ausdruck aus dem Kontext herausreißen und somit Halbwahrheit vermitteln oder gar predigen.
Heb 12,6-7 „6 Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.
7 Wenn ihr Züchtigung erduldet, so behandelt euch Gott ja als Söhne; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?

Spr 13,24 „Wer seine Rute spart, der hasst seinen Sohn, wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten.“

Off 3,19 „Alle, die ich lieb habe, die überführe (a.Ü. strafe) und züchtige ich. So sei nun eifrig und tue Buße!

Es ist also klar, dass wir unsere Kinder so züchtigen sollen, wie Gott die Gläubigen züchtet. Nun müssen wir studieren, wie Gott seine Kinder schlägt bzw. züchtigt. Ganz gewiss nicht mit dem Stock oder mit dem Besenstiel.

Aber wie?

Dafür müssen wir wiederum das Wort Gottes studieren und nicht selbst nach unseren eigenen Vorstellungen handeln. Soeben haben wir Eph 6,4 gelesen „Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern zieht sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn.

Also wer seinen Sohn liebt, der würde ihn nicht Mal zum Zorn reizen.
Wir könnten das so missverstehen: wenn Du Deinem Sohn (Tochter) Korrektur gibst, und dieser sie ablehnt und sich gereizt fühlt, dann darfst Du ihm keine Korrektur mehr geben. Ansonsten würdest Du gegen die Schrift handeln (Reizt Eure Kinder nicht).

Jetzt könnte einer sagen, dass die ganze Bibel eine Interpretations-Sache sei. Das ist nicht wahr. Gottes Wort in der Summe ist die Wahrheit.

Wenn wir uns der Summe des Wortes widmen, dann sehen wir in der Schrift drei Vater-Kind-Beziehungs-Ebenen.
  1. Gott der Vater und wir als seine Kinder.
  2. Geistliche Väter und ihre geistlichen Kinder in der Gemeinde (s. u.a. die Apostel Paulus und Johannes).
  3. Leibliche Väter und ihre leiblichen Kinder.
Sowohl die geistlichen als auch die leiblichen Väter können nur von Gott über die Kindererziehung lernen und nicht umgekehrt.

Deshalb wollen wir uns mit der folgenden Frage beschäftigen.

3. Wie schlägt (züchtigt oder erzieht) der Vater seine Kinder?

Durch die gesunde Lehre
Jedes neugeborene Kind Gottes ist zunächst unmündig und braucht die gesunde Lehre. Deshalb hat Gott die Lehrer eingesetzt, um die Gläubigen in die Mündigkeit zu führen und für das Werk des Dienstes zuzurüsten.

Die gesunde Lehre kann unerträglich und schmerzhaft sein und als Schlag empfunden werden, weil sie gegen den Eigenwillen und die eigenen Triebe des Hörers gerichtet ist.
Hebr 4,12"Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens."

Deshalb wollen viele (geistlichen) Kinder die gesunde Lehre nicht mehr ertragen und wenden sich falschen Lehrern zu, die ihre Lüste befriedigen.
2.Tim 4,3 „Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben;

Die gesunde Lehre bringt die Kinder Gottes in die Mündigkeit und schützt sie vor Verführungen betrügerischer Menschen.
Eph 4,14 „damit wir nicht mehr unmündig seien und uns von jedem Wind einer Lehre bewegen und umhertreiben lassen durch trügerisches Spiel der Menschen, mit dem sie uns arglistig verführen.“

Durch das Leiden
Ohne Leiden keine Reife, keine Mündigkeit, keine Heiligung und schließlich keine Herrlichkeit. Das sehen wir sehr deutlich am Beispiel des verlorenen und zurückgekehrten Sohnes in Luk 15. Der jüngere Sohn hatte sicherlich eine gute Erziehung in seinem Vaterhaus genossen und hat sich dennoch entschieden, von seinem Vater wegzugehen und sein eigenes Leben, nach seinen Vorstellungen, zu leben.

Als er alles aufgebraucht hatte, was er besaß, wurde jenes Land von einer großen Hungersnot heimgesucht. Da geriet er in große Schwierigkeiten. Er wäre froh gewesen, wenn er seinen Hunger mit den Schoten, die die Schweine fraßen, hätte stillen dürfen, doch selbst davon wollte ihm keiner etwas geben.

Jetzt kam er zur Besinnung. Er sagte sich:
Lk 15,17 "Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, und alle haben mehr als genug zu essen! Ich dagegen komme hier vor Hunger um.
18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe mich gegen den Himmel und gegen dich versündigt."

Der Vater wäre definitiv in der Lage gewesen, seinen Sohn weiterhin in diesem fernen Land mit Essen, Trinken und Geld zu versorgen. Das tat er aber nicht und ließ sein Sohn leiden, damit er zur Besinnung kommt.

Fazit:
Warum schlägt (züchtigt oder erzieht) der Vater seine Kinder? Weil ER sie liebt, sie heiligen und zurechtweisen will und nicht möchte, dass sie verloren gehen, sondern an seiner Heiligkeit und Herrlichkeit teilhaftig werden.

Wie schlägt (züchtigt oder erzieht) der Vater seine Kinder?
Durch die gesunde Lehre und durch Leiden


AMEN!

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Reinhold Thalhofer
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Adnan Krikor
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor,

Knechte Jesu Christi nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.
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