GJC-Zeichen_800

Können wir ein vollkommenes Leben führen?

Gott

ganz offensichtlich besteht ein großer Irrtum bei vielen oder den meisten der sogenannten Gläubigen, bezüglich der eigenen Errettung und des Lebens, das in diesem Zusammenhang gelebt wird.

Wenn wir vom Apostel Paulus lesen, dass er schreibt:
Phil 3,11 „ob ich irgendwie hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten
dann sind wir offensichtlich herausgefordert, uns mit diesem Thema etwas näher auseinanderzusetzen und die Weisheit aus dem Wort Gottes dazu für uns zu verstehen.

Insbesondere, wenn er im nächsten Vers schreibt:
Phil 3,12 „Nicht, daß ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet bin; ich jage ‹ihm› aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin.

Deshalb wollen wir uns heute auf diese Herausforderung einlassen und verstehen, was es damit auf sich hat.

Dieses Thema gliedern wir wie folgt:

  • Was bedeutet es - aus biblischer Sicht - vollendet oder vollkommen zu sein?
  • Die 3 Stufen der Vollkommenheit
  • Fazit und Einsicht

Was bedeutet es - aus biblischer Sicht - vollendet oder vollkommen zu sein?

Wenn der Apostel Paulus dieses Wort „vollendet“ gebraucht, dann wird hier synonym „vollkommen zu sein“ ausgedrückt.

Die Frage ist nun, was verstehen wir unter einem vollkommenen Menschen? Wir stellen fest, dass die Bibel, wenn sie von vollkommenen Menschen spricht, nicht von Menschen spricht, die vollkommen sündlos wären, so wie es unser Herr Jesus war.

Dazu lesen wir einige Aussagen über unterschiedliche Personen im Alten Testament, die zwar als vollkommen bezeichnet werden, aber ganz offensichtlich nicht sündlos gelebt haben.
1.Mose 6,9. „Dies ist die Geschlechterfolge Noahs: Noah war ein gerechter Mann, untadelig war er unter seinen Zeitgenossen; Noah lebte mit Gott.“

2.Kön 20,3. „Ach, HERR! Denke doch daran, daß ich vor deinem Angesicht in Treue und mit ungeteiltem Herzen gelebt und daß ich getan habe, was gut ist in deinen Augen! Und Hiskia weinte sehr.

Ps 37,37. „Achte auf den Rechtschaffenen und sieh auf den Redlichen; / denn die Zukunft für einen ‹solchen› ist Frieden;

Wir wissen, dass weder Noah, noch Hiskia, noch sonst irgend ein anderer Mensch im Alten Testament vollkommen gewesen wäre.

Dazu schlussfolgert der Apostel Paulus im Brief an die Römer wie folgt:
Röm 3,9. „Was nun? Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht! Denn wir haben sowohl Juden als auch Griechen vorher beschuldigt, daß sie alle unter der Sünde seien,
10. wie geschrieben steht: "Da ist kein Gerechter, auch nicht einer;
11. da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht.
12. Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer."

Soweit zu den vollkommenen Menschen im Alten Testament. Zwar haben wir im Neuen Testament- und insbesondere als die Gemeinde Gottes mit dem Heiligen Geist - eine vollkommen andere Situation, trotzdem sind auch wir nicht vollkommen in dem Sinne, dass wir sündlos und damit heute schon Jesus Christus gleich sein könnten.

Nein, wir sind nicht vollkommen, aber das ist keine Entschuldigung, so zu leben, wie alle Welt lebt und dann zu denken, dass wir ja in den Himmel kommen werden, weil wir ja schließlich an Gott und Jesus Christus glauben.

Auch wenn viele hebräische und griechische Worte ins Deutsche mit „vollkommen“ oder „perfekt“ übersetzt werden, so ist doch in aller Regel der Sinn weder Vollkommenheit in allen Einzelheiten, noch ein erreichtes Ziel oder vollendeter Zustand.

Nun wollen wir studieren, was denn dann das Wort Gottes in diesem Zusammenhang tatsächlich meint.

Die 3 Stufen der Vollkommenheit

  1. Die Vollkommenheit der Stellung nach:
    unserer Stellung nach, als Teil des Christus, sind wir in IHM bereits vollkommen gemacht. Das bedeutet, dass wir durch Christus mit Gott versöhnt wurden und den Geist der Sohnschaft empfangen haben und somit grundsätzlich in diesem Sinne vollkommen sind, da nichts weiter mehr nötig ist, um von unserer Sünden-Natur erlöst und errettet zu werden.

    Hebr 10,14. „Denn mit einem Opfer hat er die, die geheiligt werden, für immer vollkommen gemacht.

    1.Petr 1,5. „die ihr in der Kraft Gottes durch Glauben bewahrt werdet zur Rettung, ‹die› bereit ‹steht›, in der letzten Zeit geoffenbart zu werden.
  2. Die Vollkommenheit dem Zustand nach:
    hier geht es um unsere geistliche Reife. Dies bezieht sich insbesondere auf unser Leben im Gehorsam dem Wort Gottes gegenüber und im Tun des göttlichen Willens.

    Phil 3,15. „So viele nun vollkommen sind, laßt uns darauf bedacht sein! Und wenn ihr in irgend etwas anders denkt, so wird euch Gott auch dies offenbaren.

    NGÜ: Phil 3,15 „Wir alle, die der Glaube an Christus zu geistlich reifen Menschen gemacht hat, wollen uns ganz auf dieses Ziel ausrichten. Und wenn eure Einstellung in dem einen oder anderen Punkt davon abweicht, wird Gott euch auch darin die nötige Klarheit schenken.

    Kol 4,12. „Es grüßt euch Epaphras, der von euch ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit für euch ringt in den Gebeten, daß ihr vollkommen und völlig überzeugt in allem Willen Gottes dasteht.

    NGÜ: Kol 4,12 „Weiter lässt euch Epaphras grüßen, der ´ebenfalls` einer von euch ist. Dieser Diener von Jesus Christus tritt als ein unermüdlicher Kämpfer für euch ein, indem er darum betet, dass ihr euch als geistlich reife Menschen bewährt, deren ganzes Leben mit Gottes Willen übereinstimmt.

    Aber auch die Liebe ist gemeint:
    1 Joh 4, 17. „Hierin ist die Liebe bei uns vollendet worden, daß wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts, denn wie er ist, sind auch wir in dieser Welt.
    18. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat ‹es mit› Strafe ‹zu tun›. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe.

    Ebenso die Heiligkeit:
    2.Kor 7,1. „Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes.

    Aber auch die Geduld oder das Ausharren:
    Jak 1, 4. „Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.

    Und schließlich alles Gute:
    Hebr 13,21. „… vollende euch in allem Guten, damit ihr seinen Willen tut, indem er in uns schafft, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus, dem die Herrlichkeit sei von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“

    Unser Wachstum, ja, unsere geistliche Reife und Mündigkeit ist ein Prozess, der nur durch unsere Konsequenz in der Nachfolge Jesu Christi und der Verleugnung der Begierden unserer verdorbenen Natur, zunehmend gelebt werden muss.

    Es geht darum, die Heiligkeit zu vollenden, wie wir hier lesen:
    2.Kor 7,1. „Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes.

    Allerdings können wir es nicht durch eigene Bemühungen - oder, wie es die Schrift sagt, im Fleisch - erreichen, wie wir hier lesen:
    Phil 3,3. „Denn wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns in Christus Jesus rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen,“

    Das geschieht durch die Gaben Gottes für den Dienst in der Gemeinde, die gegeben werden, „für die Ausrüstung der Heiligen
    Eph 4,12. „… zur Ausrüstung der Heiligen für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes Christi,

3. Die endgültige Vollkommenheit
Diese endgültige Vollkommenheit wird erst dann erreicht sein, wenn wir unseren Leib der Niedrigkeit, wie ihn die Schrift nennt, ablegen und einen Auferstehungsleib bekommen und schließlich den Herrlichkeitsleib im Himmel erhalten werden.

Der Stellung nach sind wir heute schon vollkommen, weil es der Geist Gottes, ja, der Geist der Sohnschaft in uns ist, der uns göttlicher Natur teilhaftig werden ließ.

Dem Zustand nach können wir in dem Maße vollkommen sein, in dem wir sündlos leben.

Aber schließlich und endlich werden wir auch in unserem Wesen, in unserer Seele oder unserem menschlichen Geist und auch im Leib vollkommen erlöst sein.

Und genau das ist es, was der Apostel Paulus meint, wenn er sagt, dass er sie noch nicht erreicht hat.
Phil 3,12. „Nicht, daß ich es schon ergriffen habe oder schon vollendet bin; ich jage ‹ihm› aber nach, ob ich es auch ergreifen möge, weil ich auch von Christus Jesus ergriffen bin.

Aber das ist ja unsere Hoffnung, die Hoffnung auf die vollständige Erlösung, wie wir hier lesen:
Phil 3,11. „… ob ich irgendwie hingelangen möge zur Auferstehung aus den Toten.“

Fazit und Einsicht:

Wie wir vom Apostel Paulus gelernt haben, geht es darum, zu kämpfen, um dieses Ziel zu erreichen. Auch wenn wir uns mit aller Kraft und mit der Hilfe des Heiligen Geistes darum bemühen, ein Leben zu führen, das Gott wohlgefällig ist, so müssen wir doch feststellen, dass wir die sündlose Vollkommenheit, so wie sie der Herr Jesus uns vorgelebt hat, in diesem Leben nicht erreichen können.

Trotzdem dürfen wir keinesfalls nachlassen, lasch werden, uns der Welt gleichstellen, die Versammlungen versäumen und hoffen, dass es schon gut gehen wird.

NGÜ: Röm 12,2 „Richtet euch nicht länger nach ´den Maßstäben` dieser Welt, sondern lernt, in einer neuen Weise zu denken, damit ihr verändert werdet und beurteilen könnt, ob etwas Gottes Wille ist – ob es gut ist, ob Gott Freude daran hat und ob es vollkommen ist.


AMEN!

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Reinhold Thalhofer
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Adnan Krikor
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes, der uns Gemeinschaft untereinander und mit Gott schenkt, sei mit uns allen!

Reinhold Thalhofer und Adnan Krikor,

Knechte Jesu Christi nach dem Willen unseres himmlischen Vaters, in der Kraft des Heiligen Geistes.
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