Reinhold Thalhofer
Das Thema „Die Werke des Fleisches und die Frucht des Geistes im praktischen Leben“ auf Grundlage von Galater 5,16-26 ist ein kraftvolles und dauerhaftes Thema, das die grundsätzliche Spannung zwischen dem Leben im Fleisch und dem Leben im Geist in der Praxis des christlichen Lebens beleuchtet.
Wir wollen dieses Thema in einer Predigtserie vertiefen, so dass jeder von uns in seinem Alltag sensibilisiert wird und bleibt.
In Teil 1 haben wir gemeinsam den inneren Kampf zwischen unserem Fleisch und dem Geist Gottes in uns studiert.
Wobei unser Fleisch unsere alte, gefallenen Natur repräsentiert.
Wir haben gesehen, dass zwischen unserem Fleisch und dem Geist Gottes eine ständige Spannung existiert, die dadurch entsteht, dass die Begierden des Fleisches im vollkommenem Widerspruch zu einem geheiligten Leben im Geist stehen.
Teil 2: Warum ist der Mensch so verdorben?
Gal 5,19 „Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung,
20. Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Hader, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen,
21. Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und dergleichen. Von diesen sage ich euch im voraus, so wie ich vorher sagte, daß die, die so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.“
Der Apostel Paulus beschreibt hier die Werke des Fleisches in ihrer Gesamtheit und offenbart ihre böse und zerstörerische Natur.
Heute, im Teil 2 nun wollen wir aus der Perspektive des Wortes Gottes verstehen, warum unsere alte Natur, die die Bibel unser Fleisch nennt, so verdorben ist und wie sie in der Lage ist, unser Leben und unsere Beziehungen zu zerstören.
Den Teil 2 unserer Predigtserie gliedern wir wie folgt:
- Warum ist der Mensch so verdorben?
- Was sind die Werke des Fleisches?
Die Frage, warum der Mensch so verdorben ist, obwohl Gott ihn geschaffen hat, führt uns zu einem zentralen Thema der biblischen Lehre: dabei geht es um die Sünde und den freien Willen.
Die Schöpfung und der freie Wille des Menschen:
In 1. Mose 1,27 wird beschrieben, dass der Mensch als Abbild Gottes geschaffen wurde, mit der Fähigkeit zu lieben, zu entscheiden und in Beziehung zu treten.
Gott gab dem Menschen einen freien Willen, was bedeutet, dass der Mensch die Freiheit hatte, sich für das Gute oder das Böse zu entscheiden. Die Entscheidung zur Sünde war jedoch kein Teil von Gottes ursprünglichem Plan.
Der Sündenfall:
Der Sündenfall in 1. Mose 3 zeigt, dass der Mensch sich bewusst gegen Gottes Gebot entschied. Sie glaubten dem Teufel – der sie belog und betrog – mehr als Gott, weil die Lügen des Teufels ihren Begierden sehr entgegen kamen.
Adam und Eva glaubten dem Teufel, der ihnen sagte, dass Gott das Gebot: nicht vom Baum der Erkenntnis zu essen, nur deshalb gab, damit sie nicht Gott gleich würden. In ihrer Begierde waren sie Gott ungehorsam, wodurch Sünde in die Welt kam.