Adnan Krikor
Einleitung
Es herrscht nicht selten unter Gläubigen eine gewisse Verwirrung über das Thema der Heilung.
Viele von uns kennen die kraftvolle Aussage:
Jesaja 53,5: „Doch er wurde um unserer Übertretungen willen durchbohrt, wegen unserer Missetaten zerschlagen; die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.“
Dieser Vers ist uns sicherlich eine Quelle der Hoffnung.
Was bedeutet es, dass wir durch die Wunden unseres Herrn geheilt worden sind?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir die Tiefe dieser Wahrheit erfassen, wie sie uns in der Heiligen Schrift offenbart ist.
Dafür gliedern wir dieses Thema in zwei Teilen.
Teil 1
- Heilung für das irdische Volk und für das himmlische Volk
- Der neugeborene Mensch ist 3-teilig: Leib, Seele und Geist
Heilung für das irdische Volk und für das himmlische Volk
Zunächst müssen wir unterscheiden, was das Wort Heilung im Alten Testament für das irdische Volk Gottes bedeutete und was es für uns als himmlische Kinder Gottes gemäß der Lehre Jesu Christi für seine Gemeinde bedeutet.
Im Alten Testament steht das Wort „Heilung“ in der Regel im Zusammenhang mit leiblicher Heilung oder nationaler Wiederherstellung.
Ps 103,3 „Der da vergibt alle deine Ungerechtigkeit, der alle deine Krankheiten heilt.“
2 Mo 15,26 „Ich bin der Herr, dein Arzt.“
Es geht also im Alten Testament häufig um die physische Heilung, den Schutz vor Krankheiten oder der Wiederherstellung Israels als Volk.
In den 21 Briefen der Apostel, die die Lehre Jesu Christi für seine Gemeinde darstellen, richtet sich der Fokus jedoch auf die geistliche Dimension der Errettung.
Das griechische Wort Sozo, das sowohl „retten“ als auch „heilen“ bedeutet, wird in der Regel nicht in einem leiblichen, sondern in einem geistlichen Kontext verwendet.
Phil 3,20-21 „Denn unser Bürgerrecht ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird, sodass er gleichförmig wird mit seinem Leib der Herrlichkeit.“
Hier wird deutlich, dass sich die Zusagen der Heilung und Errettung auf die geistliche und nicht auf die leibliche Erlösung beziehen, solange wir noch in diesem Leib der Niedrigkeit wohnen.
Nachdem der Opfertod Jesu, seine Auferstehung, die Sendung des Heiligen Geistes und die Offenbarung des Evangeliums des Christus vollzogen wurden, wissen wir nun: Die Zusage „durch seine Wunden sind wir geheilt“ bezieht sich nicht auf unseren Leib.
In den nächsten Abschnitten wollen wir folgende Fragen klären:
- Welche Zusagen haben wir?
- Wer heilt was? Macht alles Gott, oder liegt auch eine Verantwortung bei uns?
Der neugeborene Mensch ist 3-teilig: Leib, Seele und Geist
Wir wissen, dass der natürliche Mensch 2-teilig ist.
Er ist eine Seele (wird in der Schrift als der inwendige „unsichtbare“ Mensch bezeichnet), die in einem Leib (wird in der Schrift, als der äußerer „sichtbare“ Mensch bezeichnet) wohnt.
2.Kor 4,16 „Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.“