Reinhold Thalhofer
Die Situation
Jeder Mensch sehnt sich nach Identität und Zugehörigkeit. Die entscheidende Frage ist: Leben wir als Knechte oder als Söhne?
Gott hat uns nicht dazu berufen, in Angst oder aus Zwang zu leben und IHM zu dienen, sondern aus einer tiefen Beziehung der Liebe als seine Kinder.
Der Apostel Paulus macht in Römer 8 und Galater 4 einen fundamentalen Unterschied zwischen dem Geist der Knechtschaft und dem Geist der Sohnschaft.
Diesen Unterschied wollen wir heute im Wort Gottes gemeinsam studieren und erkennen.
Das Thema gliedern wir in folgende Kapitel:
Einleitung.
- Die Knechtschaft.
- Die Sohnschaft.
- Der Unterschied im Wesen und Verhalten.
- Biblisches Beispiel.
- Fazit.
Die Knechtschaft.
Ein Leben unter Angst und Gesetz. Ein Knecht lebt unter Fremdherrschaft.
Knechtschaft unter dem Gesetz: Im alten Bund war das Volk Israel durch das Gesetz gebunden. Das Gesetz offenbarte die Sünde, konnte aber keine wahre Freiheit schenken.
Knechtschaft unter die Sünde: Der Mensch ist von Natur aus ein Sklave der Sünde:
Joh 8,34 „Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Sklave.“
Knechtschaft führt zu Angst: Knechte fürchten Strafe. Sie haben keine Sicherheit, kein Vertrauen, keine echte Nähe zum Vater.
Röm 8,15 „Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, wieder zur Furcht, sondern einen Geist der Sohnschaft habt ihr empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!“
Erkenntnis: Viele Christen leben noch als Knechte, obwohl sie Söhne sind. Sie meinen, sich Gottes Liebe verdienen zu müssen.
Sie fürchten, nicht gut genug zu sein. Ihre Beziehung zum Vater und zum Herrn Jesus Christus ist von Pflichterfüllung, Angst und Unsicherheit geprägt.
Die Sohnschaft.
Freiheit und Gewissheit in Christus. Was macht einen Sohn aus?
Er ist nicht mehr Knecht, sondern Erbe. Gal 4,7 „Also bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott.“
Ein Sohn gehört zur Familie und hat ein Erbrecht im Haus des Vaters.
Er lebt aus der Gnade, nicht aus Werken. Wir müssen uns unsere Stellung nicht erarbeiten – Gott selbst hat uns in seine Familie aufgenommen.

Er hat Zugang zum Vater in Christus Jesus. „Abba, Vater!“ ist ein Ausdruck tiefster Vertrautheit. Ein Sohn lebt nicht in Angst, sondern in der Gewissheit der Liebe Gottes.
Er wird durch den Geist geleitet. Röm 8,14 „Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes.“
Der Heilige Geist wirkt in ihm, leitet und verändert ihn.
Gal 4,4 „…als aber die Fülle der Zeit kam, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau, geboren unter Gesetz,
5 damit er die loskaufte, ‹die› unter Gesetz ‹waren›, damit wir die Sohnschaft empfingen.“
Erkenntnis:
Unser Leben als Kinder Gottes soll geprägt sein von Vertrauen, Zuversicht, Dankbarkeit, Freude und einer tiefen Gewissheit: Gott ist unser Vater, und wir sind seine Kinder!
Wir sind Geschwister des Erstgeborenen, Jesus Christus und haben den Geist der Sohnschaft empfangen, durch den der Vater und der Sohn in uns lebt und wirkt.
Der Übergang von Knechtschaft zur Sohnschaft
Wie werden wir von Knechten zu Söhnen?
Durch Christus: „Damit er die, die unter dem Gesetz waren, loskaufte“ (Gal 4,5). Wir waren Sklaven der Sünde, aber der Herr Jesus hat uns losgekauft. Nun können wir in Freiheit leben. Wir sind von Gott erkauft und sind nun seine Kinder.
Durch den Geist: „Weil ihr aber Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in eure Herzen“ (Gal 4,6).
Durch Glauben, nicht durch Werke: Wir sind durch Glauben gerechtfertigt, nicht durch eigene Leistung. Aus Gnade sind wir gerettet, durch Glauben. „Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es;“ (Eph 2,8)
Erkenntnis: Bist du noch in Knechtschaft? Oder lebst du in der Freiheit eines Sohnes?
Gal 4,7 „Also bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; wenn aber Sohn, so auch Erbe durch Gott.“
Gott hat uns nicht zur Knechtschaft berufen, sondern zur Sohnschaft.
Wer das erkennt, lebt nicht mehr in Angst, sondern in der Gewissheit der Liebe des Vaters. Lasst uns in dieser Freiheit leben!