Adnan Krikor

Das Wort Gottes – Person, Ausdruck und das fortwährende Reden des Vaters zum Sohn.

Die Gliederung unseres heutigen Themas:

  1. Begriffsklärung: „Wort Gottes“ – Person und Ausdruck
  2. Das Schöpfungswort und die vielen Worte Gottes
  3. Die Ordnung der Offenbarung: Vater → Sohn → Geist → Mensch
  4. Jetztzeit: Haupt und Leib
  5. Nach der Hochzeit des Lammes: vollendete Einheit
  6. Direkte Rede Gottes in der Herrlichkeit
  7. Praktische Konsequenzen für Lehre, Dienst und Leben

Begriffsklärung: „Wort Gottes“ – Person und Ausdruck.

Die Bibel gebraucht „Wort“ logos (λόγος) sowohl personal als auch funktional:

Personal: Der Herr Jesus als die Verkörperung des Wortes.
Joh 1,1 „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.“

Joh 1,14 „Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns.“

Offb 19,13 „und er ist bekleidet mit einem in Blut getauchten Gewand, und sein Name heißt: Das Wort Gottes.“

Funktional (als Mitteilung Gottes):

Gottes Reden, seine Aussprüche, Gebote, Zusagen, Gerichte.
Matt 4,4 „Er aber antwortete und sprach: Es steht geschrieben: »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!«“

Da sehen wir hier, dass Gott nicht nur das eine Wort hat, sondern viele, ja unzählige Wörter.
Joh 6,63 „Der Geist ist es, der lebendig macht, das Fleisch nützt gar nichts. Die Worte, die ich zu euch rede, sind Geist und sind Leben.“

Diese doppelte Verwendung ist entscheidend:

Das „Wort“ im Anfang ist in der Person des Herrn Jesus offenbar geworden, doch Gottes Reden als solches ist unerschöpflich.

Es ist deshalb richtig zu sagen:
Das Schöpfungswort in der Person des Sohnes ist nicht das einzige Wort Gottes; Gott hat unzählige Worte gesprochen und spricht sie weiterhin.

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Das Wort Gottes – Person & Ausdruck
Gott redet …

Das Schöpfungswort und die vielen Worte Gottes.

Das „Schöpfungswort“ bezeichnet die schöpferische Wirkkraft Gottes, die in der Person des Sohnes ihren personalen Ausdruck hat:

  • 1.Mo 1,3 „Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.“
  • Ps 33,6 „Die Himmel sind durch das Wort des HERRN gemacht, und ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.“
  • Joh 1,3 „Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.“

Zugleich bezeugt die Schrift das fortwährende Reden Gottes:

  • Heb 3,7 „Deshalb, wie der Heilige Geist sagt: Heute, wenn ihr seine Stimme hört….“
  • Jes 55,11 „So wird mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: Es wird nicht leer zu mir zurückkehren…“
  • Offb 2–3 „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt.“

Folglich: Es gibt ein Wort Gottes als Person (der Herr Jesus) – und unzählige Worte Gottes als fortlaufendes Reden.

Die vielen Worte „entspringen“ nicht neben dem Sohn her, sondern im Willen des Vaters, der im Sohn Ausdruck findet.

Der Herr Jesus ist zugleich Hörer und Handler des Vaters:
Joh 12,49 „Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, hat mir ein Gebot gegeben, was ich sagen und was ich reden soll.“

Joh 14,10 „…die Worte, die ich zu euch rede, rede ich nicht von mir selbst; der Vater aber, der in mir bleibt, tut seine Werke.“

Darin bestätigt sich beides:

  • Er ist das Wort – und
  • er empfängt die Worte des Vaters.

So ist der Herr Jesus die Mitte allen göttlichen Redens, ohne dass Gottes Reden auf ein einziges „Wort“ reduziert wäre.

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