Reinhold Thalhofer
Wir gliedern diese Botschaftsserie in folgende Kategorien:
- A – Die Grundlagen unseres Glaubens
- B – Die Aufgaben des Heiligen Geistes
- C – Die Gaben des Heiligen Geistes
- D – Die Frucht des Heiligen Geistes
Diese Kategorie gliedern wir in folgende Kapitel:
- Kapitel 20 am 10.08.2025 – Die Frucht des Heiligen Geistes – Die Liebe
- Kapitel 21 am 17.08.2025 – Die Frucht des Heiligen Geistes – Die Freude
- Kapitel 22 am 24.08.2025 – Die Frucht des Heiligen Geistes – Der Friede
- Kapitel 23 am 31.08.2025 – Die Frucht des Heiligen Geistes – Die Langmut
- Kapitel 24-1 am 07.09.2025 – Die Frucht des Heiligen Geistes – Die Freundlichkeit
- Kapitel 24-2 am 14.09.2025 – Die Frucht des Heiligen Geistes – Die Freundlichkeit
- Kapitel 25 am 28.09.2025 – Die Frucht des Heiligen Geistes – Die Güte
- Kapitel 26 am 12.10.2025 – Die Frucht des Heiligen Geistes – Die Treue
- Kapitel 27 am 19.10.2025 – Die Frucht des Heiligen Geistes – Die Sanftmut
- Kapitel 28 am 26.10.2025 – Die Frucht des Heiligen Geistes – Die Enthaltsamkeit
Kategorie D – Die Frucht des Heiligen Geistes
Die Frucht des Heiligen Geistes – Die Sanftmut
Wir wollen dieses Thema heute wie folgt studieren:
- Einleitung.
- Sanftmut – ein Wesenszug des Herrn Jesus.
- Sanftmut – eine Frucht des Geistes, nicht menschliche Charaktereigenschaft.
- Sanftmut im Leben der Glieder des Leibes Christi.
- Beispiel für Sanftmut – Mose.
- Biblisches Spektrum zur Sanftmut.
- Sanftmut in der Praxis unseres Glaubenslebens.
- Schlussgedanke und Zusammenfassung.
Einleitung.
Wir sind bereits ein gutes Stück vorangekommen in unserer Predigtserie über die Frucht des Heiligen Geistes.
Wir haben die Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte und Treue betrachtet – Gaben, die nicht aus unserer eigenen Kraft wachsen, sondern Frucht des Lebens Christi in uns sind.
Heute geht es um eine weitere, sehr kostbare Frucht: Die Sanftmut.
In unserer heutigen Zeit wird Sanftmut oft missverstanden.
Viele halten Sanftmut für Schwäche, für mangelnde Entschlossenheit oder für Nachgiebigkeit.
Doch in der Schrift bedeutet Sanftmut etwas ganz anderes:
Eine innere Haltung der Kraft unter Kontrolle.
Sanftmut ist die Fähigkeit, Menschen und Situationen in der Gesinnung Christi zu begegnen – nicht mit Härte, Stolz oder Selbstbehauptung, sondern mit Milde, Geduld und innerer Stärke.
Sanftmut – ein Wesenszug des Herrn Jesus.
Die tiefste Quelle dieser Frucht finden wir in der Person unseres Herrn Jesus selbst.
Er beschreibt sich in Matthäus 11,29 mit den Worten:
„Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“
Sanftmut war kein äußerliches Verhalten, sondern Ausdruck seines Herzens.
Obwohl er alle Vollmacht besaß, hat er nicht gekämpft, nicht gedrängt, nicht verurteilt. Er handelte in göttlicher Autorität – aber mit Sanftmut.

Ein eindrückliches Beispiel:
Als der Herr Jesus in Johannes 8 der Frau begegnete, die beim Ehebruch ertappt worden war, wies er die Ankläger zurecht, aber er demütigte die Frau nicht, sondern sagte:
„Auch ich verurteile dich nicht; geh hin und sündige hinfort nicht mehr!“
Das ist Sanftmut in göttlicher Vollkommenheit: klar in der Wahrheit – aber gütig und barmherzig im Umgang mit dem Sünder.
Sanftmut – eine Frucht des Geistes, nicht menschliche Charaktereigenschaft.
Galater 5,22–23 sagt: „Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.“
Sanftmut ist keine natürliche Begabung oder Erziehungssache.
Sie wächst dort, wo der Heilige Geist Raum bekommt, unseren alten, eigenwilligen Menschen zurückzustellen, ja, „im Tod zu halten“ und das Leben Christi in uns zur Entfaltung zu bringen.
Der Apostel Paulus ermahnt die Gläubigen in Kolosser 3,12–13:
„So zieht nun an, als Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebte, herzliches Erbarmen, Güte, Demut, Sanftmut, Langmut; ertragt einander und vergebt euch gegenseitig …“
Das bedeutet: Sanftmut ist ein Kennzeichen des neuen Menschen in Christus.
Sie zeigt sich besonders im Umgang miteinander – da, wo Meinungsverschiedenheiten, Spannungen oder Verletzungen auftreten.
Sanftmut im Leben der Glieder des Leibes Christi.
Wir stehen heute nicht mehr in der Stellung bloßer Nachfolger, sondern wir sind Glieder am Leib des Christus:
1. Korinther 12,27 „Ihr aber seid [der] Leib des Christus, und jeder ist ein Glied [daran] nach seinem Teil.“
Das hat entscheidende Konsequenzen für unser Verständnis der Sanftmut.
a) Sanftmut bewahrt die Einheit des Leibes im Geist
In Epheser 4,2–3 schreibt Paulus:
„… mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragend; eifrig bemüht, die Einheit des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens.“
Sanftmut ist hier ausdrücklich eine Grundlage der Einheit.
Harte Worte, Rechthaberei, Stolz und Ungeduld zerstören Gemeinschaft.
Aber Sanftmut:
- baut Brücken,
- öffnet Herzen und
- lässt Raum für das Wirken des Geistes Gottes.
b) Sanftmut als Ausdruck der Gesinnung des Hauptes
Der Herr Jesus ist das Haupt des Leibes. Wenn wir einander mit Sanftmut begegnen, zeigen wir seinen Charakter. So wie er uns trägt, sollen wir einander tragen.
Sanftmut bedeutet, die Schwächen des anderen nicht zu verurteilen, sondern ihn:
- aufzubauen,
- zu tragen und
- zu ermutigen.







