Reinhold Thalhofer
Ermahnung
Wir lesen in der Heiligen Schrift: „Liebt nicht die Welt …“
Diese Ermahnung schreibt der Apostel Johannes in 1 Joh 2,15. Weiterhin schreibt er, dass derjenige, der die Welt lieb hat, die Liebe des Vaters oder die Liebe zum Vater nicht hat.
Es geht also um eine Entscheidung, die da lautet: Weltliebe oder Gottesliebe!
Und zwar nicht nur einmalig, sondern täglich, viele Male …
Wir gliedern nach folgenden Themen:
- Was ist mit „Welt“ gemeint?
- Der Unterschied der weltlichen zur himmlischen Gesinnung.
- Zusammenfassung
Was ist mit „Welt“ gemeint?
Wir wollen die gesamte Schriftstelle anschauen:
1 Joh 2,15 „Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm“
Im griechischen Originaltext wird für Welt das Wort „kosmos“ verwendet, das verschiedene Bedeutungen haben kann, je nach Kontext:
Die physische Welt:
Dies umfasst die Schöpfung, die Erde und das Universum. Hier ist nicht die physische Schöpfung gemeint.
Die Menschheit:
Oft wird „Welt“ auch verwendet, um die Menschen als Ganzes zu bezeichnen (z.B. Johannes 3,16: „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt…“).
Auch diese Bedeutung ist in 1. Johannes 2,15 nicht gemeint.
Das System der Welt:
Hier bezieht sich „Welt“ auf das weltliche System, das von menschlichen Begierden, materiellen Werten, Macht, Eitelkeit und Sünde geprägt ist.
Wenn wir den Zusammenhang studieren, werden wir erkennen, dass dies die Bedeutung ist, die in 1. Johannes 2,15 verwendet wird.
Dazu lesen wir gleich den nächsten Vers:
1 Joh 2,16. „… denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches und die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern ist von der Welt.“
Die Sünde des Menschen hat Auswirkungen auf die gesamte Schöpfung:
Diese Welt ist durch den Sündenfall der ersten Menschen – Adam und Eva – eine gefallene Welt. Sie wurde von Gott verflucht (1. Mose 3 17-19).
Röm 8,20. „Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden – nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat – auf Hoffnung hin,
21. daß auch selbst die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit freigemacht werden wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes.
22. Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt.“
Die Sünde des Menschen hat Auswirkungen auf die gesamte Schöpfung:
Diese Schriftstelle zeigt uns, dass die gesamte Schöpfung unter der Vergänglichkeit und den Folgen der Sünde leidet und auf die Erlösung wartet.
Diese Welt ist unter der Herrschaft des Bösen:
1 Joh 5,19. „Wir wissen, daß wir aus Gott sind, und die ganze Welt liegt in dem Bösen.“
Dazu wollen wir die Aussage des Teufels gegenüber dem Herrn Jesus anschauen:
Lk 4,5 „Und er führte ihn auf einen hohen Berg und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises.
6 Und der Teufel sprach zu ihm: Dir will ich alle diese Macht und ihre Herrlichkeit geben; denn mir ist sie übergeben, und wem immer ich will, gebe ich sie.“
Diese Schriftstellen machen deutlich, dass der Teufel die dominierende Kraft in der gegenwärtigen Welt ist.
Die Natur des Menschen nach dem Sündenfall:
Dazu wollen wir uns nur 2 Schriftstellern anschauen:
Röm 3,23 „denn alle haben gesündigt und erlangen nicht die Herrlichkeit Gottes“
Eph 2,1 „Auch euch ‹hat er auferweckt›, die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden,
2 in denen ihr einst wandeltet gemäß dem Zeitlauf dieser Welt, gemäß dem Fürsten der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt.
3 Unter diesen hatten auch wir einst alle unseren Verkehr in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten und von Natur Kinder des Zorns waren wie auch die anderen.“