Gottes Wort ist Geist und Leben

Joh 6,63. „Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben

Aus Glauben sind wir von der vollständigen Inspiration und Unfehlbarkeit der heiligen Schriften überzeugt. Deshalb wollen wir uns an die Weisheit unseres Schöpfers halten, die die menschliche Weisheit weit übersteigt.

1 Kor 1,20. „Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortstreiter dieses Zeitalters? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?

21. Denn weil in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten.“

Podcast | Gelesen von Bernhard Jüttner

Wer trifft die Entscheidung?

Dazu sagt der Herr Jesus folgendes: Joh 6,44. „Niemand kann zu mir kommen, wenn nicht der Vater, der mich gesandt hat, ihn zieht; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“

Dies ist eine bemerkenswerte und entscheidende Aussage des Sohnes Gottes, der vom Himmel gesandt war und von den Juden herausgefordert wurde. Wir lesen den Zusammenhang dieses Gespräches im Johannesevangelium Kapitel 6.

Verstehen wir, was das bedeutet? Es geht hier nicht in erster Linie um das Wollen, das bei einem Ungläubigen, sowieso nicht gegeben ist.

Nein, der verlorene natürliche Mensch KANN von sich aus nicht zu Gott kommen, selbst wenn er wollte! Warum? Weil der natürliche Mensch von sich aus nicht in der Lage ist, etwas von Gott zu erkennen.

1 Kor 2,14 „Der natürliche Mensch aber nimmt nicht an, was vom Geist Gottes ist; denn es ist ihm eine Torheit, und er KANN es nicht erkennen, weil es geistlich beurteilt werden muss.“

Es liegt an der Natur des gefallenen Menschen.

So wie ein Wolf weder Gras frisst, noch dem Hirten folgt – wie ein Schaf – so wenig kann ein Ungläubiger dem HERRN Jesus nachfolgen; es sei denn, der Vater erbarmt sich und zieht ihn zum Herrn Jesus.

Es ist also dem Menschen völlig unmöglich, zu Christus zu kommen, wenn der Vater ihn nicht zieht.

Die Unfähigkeit des Menschen

Worin besteht diese Unfähigkeit? Jedenfalls nicht in den körperlichen Voraussetzungen. Derjenige, der Füße hat, könnte damit zur Kirche kommen. Jeder Mensch, der in das Wirtshaus geht, kann genauso gut in die Kirche gehen. Oder wenn das Kommen zu Christus bedeuten würde, ein Gebet zu sprechen, so könnte auch dies sicherlich jeder Mensch tun; es sei denn, er wäre stumm. Er kann genauso gut beten, wie er auch fluchen kann; oder er kann ein geistliches Lied genauso singen, wie irgendeinen banalen Schlager. 

Dem Menschen fehlen also keinerlei körperliche Voraussetzungen, um zu Christus zu kommen. All das Natürliche könnte er mit seinen körperlichen Fähigkeiten und seiner Kraft tun, ohne dass er dafür die Hilfe des Geistes Gottes bräuchte.

Ebenso wenig wie ein körperlicher, ist auch kein intellektueller Mangel für diese Unfähigkeit des Menschen verantwortlich. Er kann ebenso glauben, dass die Bibel wahr ist, wie er das von jedem anderen Buch auch glauben kann. Wäre also der Glaube an Jesus Christus eine Sache unseres Verstandes, so könnten wir ihm glauben, wie wir auch jeder anderen Person, die uns etwas plausibles erzählt, glauben könnten.

Rein intellektuell wäre es uns möglich, Gott zu suchen, so wie wir auch andere unbekannte Dinge erforschen. Aufgrund unserer Erziehung und unseres Gewissens können wir verstehen, dass Sünde gegen die Gebote Gottes genauso falsch ist wie ein Diebstahl, Betrug oder Mord.

Wir besitzen also sowohl alle körperlichen, als auch alle verstandesmäßigen Voraussetzungen, sofern diese für die Errettung benötigt würden. Niemand ist so unfähig, dass er sich mit fehlender Intelligenz für die Ablehnung des Evangeliums entschuldigen könnte.

Die entscheidende Unfähigkeit findet sich also nicht im Verstand, auch wenn dieser aufgrund unserer Gottlosigkeit verfinstert und verdorben ist und letztendlich die Folge unseres verdorbenen Wesens ist.

Die gefallene Natur

Die Unfähigkeit des Menschen liegt somit weder in seinen körperlichen noch in seinen intellektuellen Fähigkeiten, sondern vielmehr ganz tief in seiner gefallenen Natur begründet. Durch den Sündenfall hat der Mensch die Natur des Teufels angenommen, dem er mehr geglaubt hat als seinem Schöpfer.

Durch die Sünde ist der Mensch geistlich gestorben, d. h., er ist von Gott getrennt und aus Gottes Sicht in seinen Sünden tot.

Eph 2,5 „…auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden

Kol 2,13 „Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden.“

Um zu dem Beispiel mit dem Schaf und dem Wolf zurückzukehren, müssen wir uns das so vorstellen, dass aus dem Schaf ein Wolf wurde.

Der Natur des Wolfes steht es ganz und gar entgegen, sich unter die Führung eines Hirten zu stellen, Gras zu fressen und zu blöken. Selbst wenn man versuchen würde, einen Wolf zu zähmen und er darauf eingehen könnte, ein Schaf zu sein, würde er immer ein Wolf bleiben, weil dies seine Natur ist.

Deshalb sagte der Herr Jesus folgendes zu Nikodemus:

Joh 3,3. „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“

Diese Aussage ist eindeutig. So wie ein Mensch neu aus Gott geboren werden muss, nämlich aus dem Samen des lebendigen Wortes Gottes und in der Kraft des Heiligen Geistes, so müsste auch der Wolf neu geboren werden, um ein Schaf sein zu können.

Auch wenn der Wolf sich überzeugen ließe, dass er nun ein Schaf wäre, so würde er es widerlich und abscheulich empfinden, das Gras zu fressen; und bei der nächsten Gelegenheit, wenn der Hirte nicht aufpasst, würde er ein Schäfchen reißen und es auffressen.

So wie der Wolf in diesem Beispiel weder den Willen noch die Fähigkeit hätte, wie ein Schaf zu leben, genauso wenig hat der natürliche Mensch in seiner verdorbenen Natur weder den Willen noch die Fähigkeit so zu leben, wie ein Kind Gottes leben sollte.

Nun mag mancher denken, dass der Mensch schon irgendwie wollte, wenn das Evangelium nur „vernünftiger“ wäre. Wir wissen ja, dass das Wort vom Kreuz denen eine Torheit ist, die verloren gehen. Aber der Herr Jesus sagt ganz klar, dass der Mensch einfach nicht zu ihm kommen will.

Joh 5,40. „… und ihr wollt nicht zu mir kommen, damit ihr Leben habt.“

Und warum wollen sie nicht?

Weil ihre Natur vollkommen dagegen ist. Der Mensch kann aus seinem Vermögen heraus Christus nicht nachfolgen, weil er in Rebellion zu Gott und zu seinem Wort steht und von seiner Natur her lieber dem Fürsten dieser Welt – dem Satan – nachfolgt, der selbst gegen Gott rebelliert hat und ganz und gar verdorben ist.

Genauso ist der gottlose Mensch, der diese Natur des Teufels beim Sündenfall angenommen hat. Ein nicht von neuem geborener Mensch kann und will sich also nicht ändern. Im Starrsinn seines verdorbenen Willens sträubt er sich gegen die Gnade Gottes, weil er die göttliche Dimension der Liebe einfach nicht erfassen kann. 

Dazu sagt uns die heilige Schrift, dass das Wollen und das Können von Gott gegeben werden muss, damit der Mensch in der Lage ist, von seinem bisherigen Leben Buße zu tun und umzukehren zu Gott.

Phil 2,13 „Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“

Ja, ist dann Gott nicht ungerecht, wenn er bei dem einen das Wollen und Können schenkt und bei dem anderen nicht? So wird nur einer fragen, der die Existenz Gottes sowieso ablehnt und in seiner Selbstgerechtigkeit der Meinung ist, dass er gut wäre und dass er in jedem Fall in den Himmel kommen müsste, wenn es einen gäbe.

Dazu wollen wir die Wahrheit aus dem Wort Gottes anschauen und erkennen, dass Gott diejenigen berufen und auserwählt hat, die er zuvor erkannt hat. Was heißt das? Gott kennt jeden Menschen, insbesondere das Herz eines jeden Menschen, ob es die Gnade Gottes annehmen oder das Blut Christi mit Füßen treten wird.

Röm 8,28. „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach ‹seinem› Vorsatz berufen sind. 29. Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30. Die er aber vorherbestimmt hat, diese hat er auch berufen; und die er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; die er aber gerechtfertigt hat, diese hat er auch verherrlicht.

Nicht nur, dass der Wille des gefallenen Menschen widerspenstig gegen Gott ist, auch sein Verstand ist vollkommen unfähig, weil er verfinstert und sein ganzes Herz verstockt ist. 

Röm 2,5. „Nach deiner Störrigkeit und deinem unbußfertigen Herzen aber häufst du dir selbst Zorn auf für den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes,“

Röm 1,28 „Und da die Menschen es nach ihrem eigenen Urteil nicht nötig hatten, Gott anzuerkennen, hat Gott sie ihrem Verstand preisgegeben, der zu keinem vernünftigen Urteil mehr fähig ist, sodass sie Dinge tun, die sie nie tun dürften.

Er vernimmt nichts von Gott, da es ihm unmöglich ist. Dazu sagt die Schrift folgendes:

1.Kor 2,14 „Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und er kann es nicht erkennen; denn es muss geistlich beurteilt werden.“

Nur wer von neuem geboren ist, den Geist Gottes hat und damit der Natur Gottes teilhaftig wurde, ist ein Sohn Gottes und kann nun so leben wie der Erstgeborene, unser Herr Jesus Christus gelebt hat.

So wie unser Herr Jesus Christus aus Gott geboren und ihm in seinem Wesen vollkommen gleich ist, so können wir ihm ebenfalls gleich werden. 

Und erst dann kann dieser von neuem geborene Mensch in der Kraft des Heiligen Geistes, der seine alte Natur ans Kreuz gebracht und mit Christus zu einem neuen Leben auferstanden ist, in einem neuen, göttlichen Leben leben.

Geistliches Wachstum

Sobald der Mensch von neuem geboren und mit dem Heiligen Geist erfüllt und versiegelt ist, hat er das gesamte Potenzial, geistlich zu wachsen und Christus immer ähnlicher zu werden.

Voraussetzung ist allerdings, Gott und die himmlische Heimat und das zukünftige Erbe mehr zu lieben, als die Begierden und die fleischlichen Lüste dieser Welt; und die alte Natur in seinem Fleisch, das er noch an sich hat, täglich im Glauben mit Christus als gekreuzigt zu betrachten.

Nun geht es um die Vorlieben des Menschen. Wenn die alte, verdorbene Natur im sündigen Fleisch des Menschen die Oberhand hat und nicht der Heilige Geist in uns, dann besteht die Gefahr, dass wir zu langsam oder gar nicht in den Charakter Jesu Christi umgestaltet werden und den Charakter des gefallenen Menschen behalten.

Das kann von jedem selbst ganz leicht geprüft werden, indem er sich fragt, wie er sein Leben, also seine Zeit verbringt. Lieben wir alles andere mehr als die geistlichen Dinge? Womit und wofür verbringen wir unsere Zeit? Machen wir uns nichts vor: für das, was wir lieben, haben wir auch Zeit.

Nehmen wir uns die Zeit zum Gebet, zum Studium der Bibel, zur Mitarbeit und der Gemeinschaft in der Gemeinde? Das Wort Gottes ist Geist und Leben und gibt uns die Kraft, um geistlich zu wachsen und unserem Herrn Jesus Christus  immer ähnlicher zu werden.

1 Kor 3,18. „Niemand betrüge sich selbst! Wenn jemand unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, so werde er töricht, damit er weise werde.“

Röm 15,33 „Der Gott des Friedens aber sei mit euch allen!

AMEN!

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