Reinhold Thalhofer
Das Thema „Die Werke des Fleisches und die Frucht des Geistes im praktischen Leben“ auf Grundlage von Galater 5,16-26 ist ein kraftvolles und dauerhaftes Thema, das die grundsätzliche Spannung zwischen dem Leben im Fleisch und dem Leben im Geist in der Praxis des christlichen Lebens beleuchtet.
Wir sind dabei, dieses Thema in einer Predigtserie zu vertiefen, so dass jeder von uns in seinem Alltag sensibilisiert wird und bleibt.
In Teil 1
haben wir gemeinsam den inneren Kampf zwischen unserem Fleisch und dem Geist Gottes in uns studiert. Wobei unser Fleisch unsere alte, gefallenen Natur repräsentiert. Wir haben gesehen, dass zwischen unserem Fleisch und dem Geist Gottes eine ständige Spannung existiert, die dadurch entsteht, dass die Begierden des Fleisches im vollkommenem Widerspruch zu einem geheiligten Leben im Geist stehen.
In Teil 2
haben wir einerseits studiert, warum der Mensch so verdorben ist, und andererseits haben wir die Werke des Fleisches genauer untersucht.
Der Apostel Paulus beschreibt einige Werke des Fleisches und offenbart ihre böse und zerstörerische Natur.
In Teil 3
konnten wir erfahren, warum die Werke des Fleisches so zerstörerisch sind, was die Konsequenzen der Werke des Fleisches sind und wie wir diese zerstörerischen Werke überwinden können.
Teil 4: Die Frucht des Geistes
Heute, im Teil 4, wollen wir die Frucht des Geistes studieren, die der Heilige Geist in uns hervorbringt, um uns zu befähigen, ein übernatürliches Leben zu führen. Ein Leben, das aus der Liebe zu Gott ein hingegebenes, ja, ein geheiligtes Leben ist, das Gott gefällt und das uns dem Erstgeborenen Sohn, Jesus Christus, immer ähnlicher werden lässt.
Den Teil 4 unserer Predigtserie gliedern wir wie folgt:
- Einleitung
- Was ist die Frucht des Geistes?
- Die Eigenschaften der Frucht des Geistes.
- Der Weg zu einem übernatürlichen Leben.
- Die Auswirkungen der Frucht des Geistes.
Einleitung:
Als Kinder Gottes, die durch die geistliche Neugeburt göttlicher Natur teilhaftig wurden, können wir in der Nachfolge Jesu Christi sein Wesen annehmen und in der Kraft des Heiligen Geistes, ja, des Geistes der Sohnschaft, ein fruchtbares Leben führen, sodass wir unseren Gott und Vater dadurch verherrlichen.
Diese Frucht, die der Heilige Geist in uns hervorbringen kann, wenn wir im Geist wandeln, beschreibt der Apostel Paulus wie folgt:
Gal 5,22 „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut/Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit/Selbstbeherrschung;
23 wider solche gibt es kein Gesetz.“

Was ist die Frucht des Geistes?
Zunächst wollen wir verstehen, was die Frucht des Geistes ganz grundsätzlich ist und wie wir uns diese vorstellen können.
Es ist ein übernatürliches Werk:
Die Frucht des Geistes ist keine menschliche Leistung. Wir können diese Eigenschaften nicht aus eigener Kraft hervorbringen. Sie sind das Ergebnis eines Lebens, das vom Geist Gottes geleitet wird (Galater 5,16).
Der Herr Jesus sagte: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht“ (Johannes 15, 5).
Unsere Verantwortung ist es, in Christus zu bleiben und uns dem Heiligen Geist hinzugeben, damit Er diese Frucht in uns entwickeln kann.
Eine Einheit:
Paulus spricht von „der Frucht“ (Singular) des Geistes und nicht von „den Früchten“ (Plural).
Das bedeutet, dass diese Eigenschaften untrennbar miteinander verbunden sind. Sie bilden zusammen das Wesen, das Gott in uns hervorbringen möchte.
Es ist nicht so, dass wir uns einige dieser Tugenden aussuchen können und andere vernachlässigen; alle sind Teil des neuen Lebens im Geist.
Die Eigenschaften der Frucht des Geistes:
Nun wollen wir uns die einzelnen Eigenschaften der Frucht des Geistes genauer ansehen:
Liebe (Agape):
Diese Liebe ist eine göttliche Liebe, die von Gott kommt. Gott ist die Liebe in Person. Es ist eine bedingungslose, selbstlose Liebe, die das Wohl des anderen sucht. Sie ist nicht abhängig von Gefühlen oder davon, was wir vom anderen bekommen. Diese Liebe zeigt sich darin, dass wir auch die lieben, die uns nicht wohlgesonnen oder sogar unsere Feinde sind.
Schriftstellen dazu:
Römer 5,5 „die Hoffnung aber läßt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.“
Matthäus 5,44 „Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen;“