Das neue Leben in Christus
Was ist unsere Vorstellung vom neuen Leben in Christus? Ist es uns bewusst, dass alles, was wirklich für die Ewigkeit entscheidend ist, neu geworden ist?
2 Kor 5,17. „Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.“
Wir sind also neu geworden. Aber was ist neu geworden und was nicht? Sind wir uns darüber im klaren, dass unsere alte Natur, zum Zeitpunkt der neuen Geburt, immer noch die gleiche ist?
Aber was ist eigentlich neu geworden? Unser Leib ist der gleiche. Unser Wesen ist das gleiche. Und unser Charakter ist derselbe.
Mit diesen Fragen werden wir uns heute beschäftigen und vor allen Dingen gemeinsam studieren, wie wir geistlich wachsen können und was sich in unserem Leben verändern wird.
Was ist bei der neuen Geburt genau passiert?
Dazu gibt es alle möglichen Vorstellungen. Wir wissen ja, dass weder die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft, noch die Babytaufe, noch der Kirchenbesuch, noch die Tatsache, dass wir uns „Christen“ nennen, dazu führt, dass wir ewiges Leben haben. D. h. ewiges Leben aus Gott, sodass wir die Ewigkeit im Himmel verbringen und nicht in der Hölle.
Der Herr Jesus beantwortete ja die Frage des Nikodemus zur neuen Geburt wie folgt:
Joh 3,1. „Es war aber ein Mensch aus den Pharisäern mit Namen Nikodemus, ein Oberster der Juden.
2. Dieser kam zu ihm bei Nacht und sprach zu ihm: Rabbi, wir wissen, dass du ein Lehrer bist, von Gott gekommen, denn niemand kann diese Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.
3. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.
4. Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden?„
5. Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen.
6. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.
7. Wundere dich nicht, dass ich dir sagte: Ihr müsst von neuem geboren werden.„
Aus Wasser und Geist geboren zu werden bedeutet, aus dem Wasserbad des Wortes in der Kraft des Heiligen Geistes. Eph 5,26.“um sie zu heiligen, ‹sie› reinigend durch das Wasserbad im Wort,“
Eph 1,13. „In ihm ‹seid› auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung.„
Gereinigt und versiegelt
Unser menschlicher Geist – unsere Seele – wird durch das Wort Gottes gereinigt und schließlich werden wir mit dem Heiligen Geist versiegelt. Leben aus Gott. Aus Gott geboren und damit Kinder Gottes, ja, Söhne Gottes, wie der Erstgeborene …
Joh 1,13. „die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.„
So oder so ist jeder Mensch ewig. Der Leib wird eines Tages aufhören zu existieren und sterben, aber unsere Seele, unser menschlicher Geist, besteht ewig. Wenn unser Leib stirbt, wird unsere Seele diesen Leib verlassen und dann ist die entscheidende Frage, wohin geht unsere Seele dann?
Der Ort der Qual und der Ort des Trostes
Dazu lesen wir eine wichtige Aussage unseres Herrn Jesus:
Lk 16,22. „Es geschah aber, dass der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass der Arme von den Engeln in Abrahams Schoß gebracht wurde, aber von dem Reichen heißt es: er wurde begraben …
23. Und als er im Hades seine Augen aufschlug und in Qualen war, sieht er Abraham von weitem und Lazarus in seinem Schoß.
24. Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, dass er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle! Denn ich leide Pein in dieser Flamme.
25. Abraham aber sprach: Kind, gedenke, dass du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben und Lazarus ebenso das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein.
26. Und zu diesem allen ist zwischen uns und euch eine große Kluft festgelegt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen.
27. Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater, dass du ihn in das Haus meines Vaters sendest,
28. denn ich habe fünf Brüder, dass er ihnen eindringlich Zeugnis ablege, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen!
29. Abraham aber spricht: Sie haben Mose und die Propheten. Mögen sie die hören!
30. Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, so werden sie Buße tun.
31. Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.“
Wir sehen also hier, dass es im Totenreich – und das ist der Hades – zwei Bereiche gibt:
- Auf der einen Seite der Ort des Trostes
- Auf der anderen Seite der Ort der Qual
Wir vermuten, dass der Ort des Trostes das Paradies war, das unser Herr Jesus offensichtlich nach seinem Tod und der Auferstehung bei seiner Himmelfahrt mit genommen hat, sodass sich das Paradies nun im Himmel befindet. Und damit alle Seelen der Heiligen, die im Alten Bund „auf Christus hin“ und im neuen Bund „in Christus“ abgeschieden sind.
Dazu zwei wichtige Schriftstellen:
Eph 4,8. „Darum heißt es: „Hinaufgestiegen in die Höhe, hat er Gefangene gefangen geführt und den Menschen Gaben gegeben.“
Eine weitere Stelle dazu, dass das Paradies offensichtlich im Totenreich war, erklärt sich aus folgendem Dialog am Kreuz:
Lk 23,39. „Einer der gehenkten Übeltäter aber lästerte ihn: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns!
40. Der andere aber antwortete und wies ihn zurecht und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist?
41. Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan.
42. Und er sprach: Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst!
43. Und er sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.„
Der Ort des Trostes war offensichtlich das Paradies, das jetzt im Himmel ist
Diese Schriftstelle ist dann erst verständlich, wenn wir verstehen, dass der Herr Jesus nach seinem Tod am Kreuz in das Totenreich gegangen ist, sodass er den in letzter Sekunde bekehrten Sünder mit in das Paradies nehmen konnte. Denn er sagte: „HEUTE„! Und das konnte nicht die Himmelfahrt sein, die erst nach der Auferstehung erfolgte.
Und schließlich noch zwei wichtige Schriftstellen, bei denen klar wird, dass der Ort des Trostes – vermutlich das Paradies – nicht mehr im Totenreich, sondern im Himmel ist, wo sich auch der erhöhte Herr befindet.
Phil 1,23. „Ich werde aber von beidem bedrängt: Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser;„
2 Kor 12,2. „Ich weiß von einem Menschen in Christus, dass er vor vierzehn Jahren – ob im Leib, weiß ich nicht, oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es -, dass dieser bis in den dritten Himmel entrückt wurde.
3. Und ich weiß von dem betreffenden Menschen – ob im Leib oder außer dem Leib, weiß ich nicht; Gott weiß es -,
4. dass er in das Paradies entrückt wurde und unaussprechliche Worte hörte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht.“
Der dritte Himmel und das Paradies sind offensichtlich am gleichen Ort.
Der Apostel Paulus bringt zum Ausdruck, dass er, im Falle seines Abschneidens bei Christus wäre, weil ja das Paradies nun im Himmel ist. Dort warten die vom Leib abgeschiedenen Seelen auf die Auferstehung, die gleichzeitig dann passieren wird, wenn der Herr Jesus vom Himmel herab kommt und die dann lebenden, wahren Gläubigen verwandeln wird.
Die im Paradies befindlichen Seelen, die dort ohne Leib sind, bekommen in diesem Moment ebenfalls den Auferstehungs-Leib. Dazu lesen wir:
1 Kor 15,47. „Der erste Mensch ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch vom Himmel.
48. Wie der Irdische, so sind auch die Irdischen; und wie der Himmlische, so sind auch die Himmlischen.
49. Und wie wir das Bild des Irdischen getragen haben, so werden wir auch das Bild des Himmlischen tragen.
50. Dies aber sage ich, Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht erben können, auch die Vergänglichkeit nicht die Unvergänglichkeit erbt.“
Verwandlung und Auferstehung
Und nun eröffnet der Apostel Paulus den Christen in Korinth – und uns allen – ein weiteres Geheimnis, indem er folgendes sagt:
1 Kor 15,51. „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden,
52. in einem Nu, in einem Augenblick, bei der letzten Posaune; denn posaunen wird es, und die Toten werden auferweckt werden, unvergänglich ‹sein›, und wir werden verwandelt werden.
53. Denn dieses Vergängliche muss Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen.“
Und weiter lesen wir dazu folgendes:
1 Thess 4,15. „Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden.
16. Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei ‹dem Schall› der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen;
17. danach werden wir, die Lebenden, die übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit beim Herrn sein.
18. So ermuntert nun einander mit diesen Worten!„
Neu geworden ist unser geistliches Leben
Durch den Heiligen Geist haben wir das Leben aus Gott empfangen, ja, sind wir sozusagen von neuem geboren und sind nun dreiteilig:
- der Heilige Geist in uns
- unser menschlicher Geist, unsere Seele
- unser Leib
Den Leib können wir nicht retten, er wird so oder so sterben, wenn nicht vorher der Herr kommt und uns bei der Entrückung verwandelt .
Unser menschlicher Geist bzw. unsere Seele wird auch als Herz bezeichnet und bildet unter anderem unseren Charakter ab. Und genau darum geht es, dass wir nicht mehr so leben, wie wir vor der neuen Geburt gelebt haben, sondern dass wir aus der Kraft des Heiligen Geistes heraus und der Leitung durch Gottes Wort ein neues Leben führen. Ein Leben, wie es unser großes Vorbild, unser Herr Jesus Christus gelebt hat.
Röm 12,1. „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber darzustellen als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer, was euer vernünftiger Gottesdienst ist.
2. Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“
Unseren Leib bringen wir im Glauben mit Christus an das Kreuz, sodass er ein lebendiges Opfer für Gott ist. Klar, unser Leib lebt natürlich, aber wir halten die Sünde im Fleisch im Tod. Wobei das Fleisch hier unsere alte, verdorbene Natur darstellt, in der die Sünde wohnt und die sich durch die Begierden und unseren Egoismus in Rebellion gegen Gott befindet.
Unseren Sinn, und damit unseren Charakter erneuern wir in der Kraft des Heiligen Geistes – auf Basis des Wortes Gottes – in den Charakter unseres Herrn Jesus Christus.
Dies ist ein lebenslanger Prozess und wird uns gelingen, durch die Liebe unseres Herrn Jesus Christus, durch die Gnade unseres himmlischen Vaters, durch die Kraft des Heiligen Geistes und durch die Gemeinschaft der Heiligen.
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