Gottes Wort ist Geist und Leben

Joh 6,63. „Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben

Aus Glauben sind wir von der vollständigen Inspiration und Unfehlbarkeit der heiligen Schriften überzeugt. Deshalb wollen wir uns an die Weisheit unseres Schöpfers halten, die die menschliche Weisheit weit übersteigt.

1 Kor 1,20. „Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortstreiter dieses Zeitalters? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?

21. Denn weil in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten.“


 

Podcast | Gelesen von Gunti Sotier

Wir lesen ja gerade gemeinsam den zweiten Brief an die Korinther, deshalb wollen wir heute besonders darauf eingehen.

DER ZWEITE BRIEF AN DIE KORINTHER

wurde innerhalb eines Jahres nach dem ersten Brief geschrieben. Die geistliche Last des Paulus war groß; denn zu den Problemen, mit denen der Apostel in seinem ersten Brief zu tun hatte, war eine Welle des Misstrauens gegenüber Paulus selbst über die Gemeinde gegangen.

Einige sagten, er sei nicht aufrichtig; andere stellten seine apostolische Autorität in Frage. Darum verteidigt Paulus hier seine Autorität und gibt der Gemeinde den überwältigenden Beweis seiner Aufrichtigkeit in dem Dienst Gottes. Dieser Brief ist also sehr persönlich und gleichsam eine Lebensbeschreibung.

Der Apostel lässt uns tief in sein Leben hineinblicken

Wir haben in diesem Brief eine ungewöhnliche Ansammlung von Worten, die das Leiden des Gemütes, des Herzens und des Leibes ausdrücken: „Bedrängnis“, „Angst“, „Schläge“, „Nöte“, „Fasten“, „Kämpfe“, „Mühen“, „Gefahren“, „Verfolgungen“, „Traurigkeit“, „Blöße“, „Leiden“, „Tränen“, „Aufruhr“, „schwach“ und „Schwachheit“.

Gleichzeitig finden wir die Worte „Trost“ und „getröstet“ in diesem Brief mehr als in den anderen Schriften des Paulus; ebenso Worte wie „Freude“, „sich freuen“ und „Sieg“ kommen häufig vor.

Mit welcher Hingabe und welcher Leidensbereitschaft der Apostel Seinem Herrn und der werdenden Gemeinde diente, wird besonders in den Kapiteln 10 und 11 deutlich.

Um die Zeit, als der zweite Brief geschrieben wurde, waren Paulus und Timotheus in Mazedonien, so dass beide Namen als Absender aufgeführt sind.

2 Kor 1,1. „Paulus, Apostel Christi Jesu durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, der Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind:“

Trost von Gott

Nach der einleitenden Begrüßung gibt der Apostel sogleich der Dankbarkeit, Tröstung und Ermunterung Ausdruck, die sein Herz erfüllten. Er führt sie zurück auf den Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der der Vater der Erbarmungen und der Gott allen Trostes ist. Trost war in sein Herz ausgegossen worden, dafür bringt er Gott Lobpreis und Danksagung dar.

2 Kor 1,3. „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Erbarmungen und Gott allen Trostes,
4. der uns tröstet in all unserer Bedrängnis, damit wir die trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, durch den Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.

Welche geistliche Gnadengabe wir auch von Gott bekommen, ob Tröstung, Freude, eine Warnung, Belehrung oder irgend sonst etwas, wir sollten nicht damit umgehen, als ginge sie nur uns selbst an, sondern sollten sie vielmehr so sehen, dass sie uns gewährt wird, um sie mit anderen zu teilen.

Die Einheit der Heiligen Gottes dürfen wir nie vergessen. Wir werden die göttlichen Gnadenbezeugungen niemals wirklich besitzen, bis wir anfangen, andere teilhaben zu lassen. Wenn wir das, was wir haben, nicht einsetzen und weiter geben, verlieren wir es schließlich. Immer wieder lässt der Herr Jesus Seine Diener durch Prüfungen gehen, damit sie wertvolle Lektionen lernen und die benötigte Gnade erlangen. Durch Erfahrungen befähigt, können sie dann nützlicher werden, um anderen zu helfen.

Ein weiterer wichtiger Grundsatz tritt in Vers 5 ans Licht.

2 Kor 1,5. „Denn wie die Leiden des Christus überreich auf uns kommen, so ist auch durch den Christus unser Trost überreich.
6. Sei es aber, dass wir bedrängt werden, so ist es zu eurem Trost und Heil; sei es, dass wir getröstet werden, so ist es zu eurem Trost, der wirksam wird im ‹geduldigen› Ertragen derselben Leiden, die auch wir leiden.
7. Und unsere Hoffnung für euch steht fest, da wir wissen, dass, wie ihr der Leiden teilhaftig seid, so auch des Trostes.“

Gott passt die Tröstungen den Leiden so an, dass sie ihnen völlig entsprechen. Sind die Leiden leichter, sind auch die Tröstungen leichter. Nehmen die Leiden überhand, sind auch die Tröstungen überreichlich. Beachten wir, dass es die Leiden „des Christus“ sind, das heißt, sie werden nicht nur um seinetwillen ertragen, sondern sie sind auch von derselben Art wie die Leiden, die Er ertrug, weil Er sich so völlig mit Gott und Seinen Belangen eins machte. Solche Leiden, Leiden des Christus in Seinem Volk, sind begleitet von Trost, der durch Christus gegeben wird.

Starke Betonung

In den Versen 3–7 kommt ein Wort (in verschiedenen Formen) nicht weniger als zehnmal vor: sechsmal „Trost“ und viermal „trösten“.

Es weist auf einen „ermunternden Zuspruch“ hin. In der Form nur wenig verschieden ist der Ausdruck, den unser Herr auf den Heiligen Geist anwendet und der in Johannes 14, 15–16 mit „Sachwalter“ „Fürsprecher, Tröster“ übersetzt ist.

In denselben Versen werden Drangsal, Sorge, Beschwerden, Leiden nur siebenmal erwähnt, so dass selbst in diesen Versen die Ermutigung die Leiden bei weitem übertrifft. Ohne Zweifel lag darin das Geheimnis der übernatürlichen Kraft der Jünger Jesu verborgen. Von Gott berufen, ungewöhnlichen Leiden ins Auge zu sehen, wurden sie durch eine ungewöhnliche Stärkung hindurch getragen. Der ermutigende Zuspruch überwog bei weitem.

Die Grundsätze des Handelns

Anschließend betont der Apostel, dass man sich auf seine Aussagen verlassen kann, auch wenn er, wie zunächst geplant und zugesagt, sie auf seinem Weg nach Mazedonien nicht besucht hatte.

2 Kor 1,12. „Denn unser Rühmen ist dies: das Zeugnis unseres Gewissens, dass wir in Einfalt und Lauterkeit Gottes, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes gewandelt sind in der Welt, besonders aber bei euch.
13. Denn wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr lest oder auch erkennt; ich hoffe aber, dass ihr bis ans Ende erkennen werdet,
14. wie ihr auch uns zum Teil erkannt habt, dass wir euer Ruhm sind, so wie auch ihr der unsrige seid am Tag unseres Herrn Jesus.“

Paulus erklärt die Verzögerung seines Kommen

2 Kor 1,15. „Und in diesem Vertrauen wollte ich vorher zu euch kommen, damit ihr eine zweite Gnade hättet,
16. und über euch nach Mazedonien reisen und wieder von Mazedonien zu euch kommen und von euch nach Judäa geleitet werden.
17. Habe ich nun, indem ich mir dieses vornahm, etwa leichtfertig gehandelt? Oder was ich mir vornehme, nehme ich mir das nach dem Fleisch vor, damit bei mir das Ja-ja und das Nein-nein ‹gleichzeitig› wären?
18. Gott aber ist treu ‹und bürgt dafür›, dass unser Wort an euch nicht Ja und Nein ‹zugleich› ist.“

Der Mensch ist wankelmütig.

Bei ihm gibt es häufig ein Ja bei einer Gelegenheit und ein Nein bei der nächsten. Außerdem widerspricht er, wenn es um Gott und Seinen Willen geht. Noch und noch widersetzt er sich gegen alles, was Gott will. Seine Antwort auf den Willen Gottes ist in aller Regel „Nein“. Das Gegenteil hierzu finden wir in Christus, denn „in ihm war das Ja“. Er sagte „Ja“ zu allem, was Gott beabsichtigte und wünschte.

Und nicht nur wurde das Ja in Ihm gefunden, sondern auch das Amen. Er stimmt nicht nur allem Willen Gottes zu, wie dies in Seinen Verheißungen zum Ausdruck kommt, Er fährt damit fort, alle Verheißungen Gottes auszuführen und zu einer völligen und endgültigen Vollendung zu bringen.

In Ihm wurde Gottes Vorsatz verwirklicht und wird weiter verwirklicht werden, bis ein großes Amen zu allem göttlichen Wohlgefallen gesprochen werden kann, so dass Gott verherrlicht wird. Und weiter bekommt Er ein Volk, das Ihm dient in der Ausführung des göttlichen Willens, so dass die Worte „durch uns“ am Schluss von Vers 20 hinzugefügt werden können. Welch herrliche Festigkeit und Sicherheit sind hier gegeben! Wie erfüllen Vertrauen und Frieden ein Herz, das in Christus ruht!

Der Herr Jesus ist unser Vorbild

Der Sohn Gottes, den Paulus unter den Korinthern gepredigt hatte, trug diesen wunderbaren Charakter. Auf Ihm beruhte die Zuverlässigkeit und Gewissheit seiner Predigt. Und ebenso die Festigkeit, die den Apostel selbst kennzeichnete und die eigentlich das Kennzeichen jedes wahren Christen ist. Wir sind in Christus hinein getauft worden. Es ist ein Werk Gottes. Was sich ein Mensch vornimmt, mag er vielleicht oder sogar sehr wahrscheinlich zu einer späteren Zeit wieder ändern oder sogar rückgängig machen. Was Gott tut, das tut Er für immer.

So sind wir sicher in Christus eingebunden, dem Christus, auf den der ganze Ratschluss Gottes gegründet ist. Lasst uns diese Tatsache ergreifen, denn sie erhebt alles auf eine Ebene, die unermesslich weit über dem Menschen liegt. Auch die Salbung des Geistes haben wir als ein Werk Gottes empfangen.

Vergessen wir nicht, dass „Christus“ der „Gesalbte“ bedeutet. Vers 21 zeigt uns, dass wir gesalbt sind als solche, die in dem Gesalbten befestigt sind.

2 Kor 1,21. „Der uns aber mit euch festigt in Christus und uns gesalbt hat, ist Gott,

Die Salbung wird uns als solchen zuteil, die mit Ihm verbunden sind. Bei der Salbung Aarons floss das „köstliche Öl“, das auf sein Haupt ausgegossen wurde, sogar herab „auf den Saum seiner Kleider“ (Ps 133,2).

Das dürfen wir sinnbildlich verstehen; denn die Gnade und die Kraft unseres erhöhten Hauptes strömen zu uns, Seinen Gliedern, herab durch die Salbung des Geistes. So kann es geschehen, und nur so, dass die Verheißungen Gottes verwirklicht werden zur Herrlichkeit Gottes „durch uns“.

Es ist Christus selbst, der die Verheißungen Gottes künftig zur vollen Erfüllung bringen wird. Doch Er wird es durch uns tun. Das heißt, dass Er die Verheißungen in ihren Einzelheiten durch die Seinen ausführen wird, die Seine gesalbten Glieder sind. Wenn nur unsere Herzen sich diese Wahrheit aneigneten, würde sie uns weit über diese gegenwärtige gottlose Welt erheben.

Siegel und Unterpfand

Doch der Geist Gottes ist nicht nur die Salbung, Er ist auch Siegel und Unterpfand.

  • Als Salbung verbindet er uns mit Christus.
  • Als Siegel sondert er uns gänzlich ab für Gott.

Wir sind göttliches Besitztum und als solches gezeichnet, so wie ein Bauer, der Schafe kauft, ihnen sofort eine Marke anheftet, damit sie als die seinen ausgewiesen sind.

Im Buch der Offenbarung lesen wir, dass die künftigen „Tiere“ (Politische Herrscher) die Menschen dahin bringen, dass sie ein „Malzeichen annehmen“

Offb 13,16. „Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven, dass man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn gibt

Diejenigen, die dieses Malzeichen annehmen, müssen dem furchtbaren Zorn Gottes entgegensehen, wie das nächste Kapitel zeigt; und Kapitel 7 desselben Buches offenbart uns, dass Gott der boshaften Maßnahme der Tiere zuvorkommt, indem Er den Seinen „das Siegel des lebendigen Gottes“ aufdrückt.

Gott hat auch uns versiegelt, und wir dürfen uns über diese wunderbare Tatsache freuen. Sind wir uns aber immer ihrer ernsten Folgen berußt?

Wir können nicht zwei Siegel tragen, wenn das eine, das uns aufgedrückt worden ist, Gottes Siegel ist. Er ist ein eifernder Gott. Das Siegel an uns ist ausschließend. Wenn wir versuchen, das Siegel der Welt zu tragen, werden wir Ihn zur Eifersucht reizen und Züchtigungen und Not über uns bringen.

Wir wollen uns in Acht nehmen

Denn die Welt versucht immer, uns ihr unheiliges Wesen aufzudrücken, als ob wir zu ihr gehörten. Wir gehören aber nicht mehr zu ihr, wir gehören Gott an. Wir wollen deshalb auf der Hut sein und uns in Acht nehmen, nicht die Merkmale und das Wesen dieser Welt zu tragen, die von Satan beherrscht wird.

2 Kor 1,21. „Der uns aber mit euch festigt in Christus und uns gesalbt hat, ist Gott,
22. der uns auch versiegelt und das Unterpfand des Geistes in unsere Herzen gegeben hat.“

Welch eine Hoffnung! Dies wollen wir nie vergessen.

AMEN!

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