Welche Prioritäten setzen wir in unserem Leben?
Wir alle kennen die Geschichte vom Waldarbeiter, der keine Zeit hat, seine Säge zu schärfen, weil er ja Bäume fällen muss; oder die Geschichte vom eiligen Autofahrer, der keine Zeit hat, zu tanken …
Aber geht es uns nicht manchmal genauso? Tausend Dinge wollen wir zugleich erledigen und vergessen, dass das einfach nicht geht. Die Konsequenz ist, dass wir „durchdrehen“, und ungenießbar werden, weil wir keine Freude und keinen Frieden mehr haben. Dies überträgt sich auch auf unser Umfeld und wir wundern uns dann, dass andere nicht mehr so gerne mit uns zusammen sein wollen.
Konzentration ist der Schlüssel
Interessant ist in diesem Zusammenhang, was Salomo, der Sohn des Königs David, und selbst König, sagte, der ja durch seine besondere Weisheit, die ihm Gott gab, berühmt wurde. Kennen wir doch alle das sogenannte „salomonische Urteil“!
1.Kön 5,9 „Und Gott gab Salomo Weisheit und sehr große Einsicht und Weite des Herzens wie der Sand am Ufer des Meeres„,
Salomo sagte im Zusammenhang mit unserem Thema etwas sehr interessantes, das uns zu denken geben sollte:
Spr 1,7. „Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis. Weisheit und Zucht verachten ‹nur› die Narren.“
Die Furcht des Herrn bedeutet Ehrfurcht vor Gott und vor seinem Wort und der Glaube und der Gehorsam Gott und seinem Wort gegenüber.
Spr 2,6. „Denn der HERR gibt Weisheit. Aus seinem Mund ‹kommen› Erkenntnis und Verständnis. 7. Er hält für die Aufrichtigen Hilfe bereit, ist denen ein Schild, die in Lauterkeit wandeln, 8. indem er behütet die Pfade des Rechts und den Weg seiner Frommen bewahrt. 9. Dann verstehst du Gerechtigkeit, Recht und Geradheit und jede gute Bahn. 10. Denn Weisheit zieht ein in dein Herz, und Erkenntnis wird deiner Seele lieb. 11. Besonnenheit wacht über dir, Verständnis wird dich behüten„
Deshalb ist es wichtig, Gemeinschaft im Heiligen Geist zu haben, ja, sich Zeit zu nehmen, um Weisheit aus Gottes Wort, aus der Gemeinschaft mit dem Vater und dem Sohn im Himmel und mit den Geschwistern auf der Erde zu haben.
Was der Herr Jesus dazu sagt
Dazu wollen wir uns eine Begebenheit aus dem Lukasevangelium anschauen, als Jesus mit seinen Jüngern in ein Dorf kam.
Lk 10,38. „Es geschah aber, als sie ihres Weges zogen, dass er in ein Dorf kam; und eine Frau mit Namen Marta nahm ihn auf.
39. Und diese hatte eine Schwester, genannt Maria, die sich auch zu den Füßen Jesu niedersetzte und seinem Wort zuhörte.
40. Marta aber war sehr beschäftigt mit vielem Dienen; sie trat aber hinzu und sprach: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester mich allein gelassen hat zu dienen? Sage ihr doch, dass sie mir helfe!
41. Jesus aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta! Du bist besorgt und beunruhigt um viele Dinge;
42. eins aber ist nötig. Maria aber hat das gute Teil erwählt, das nicht von ihr genommen werden wird.„
Ja, jetzt wirst Du vielleicht sagen, dass das ungerecht wäre, wenn die Maria einfach nur dasitzt und dem Herrn Jesus zuhört, während ihre Schwester sich mühen und plagen muss.
Aber das Problem war ja nicht, dass Marta viel zu tun hatte, vielmehr hatte sie falsche Prioritäten und sie war besorgt und beunruhigt und vertraute nicht auf den Herrn, so wie ihre Schwester Maria es tat.
Wir sehen ja schon, dass die Marta es war, die alles gemanagt hat, da wir gelesen haben, dass ihn eine Frau mit Namen Marta aufnahm.
Jesus wird eine Entscheidungsfrage vorgelegt
In diesem Haus gibt es zwei Schwestern: Maria und Marta und ihren Bruder, Lazarus. Aber Marta hatte offensichtlich das Kommando, möglicherweise war Lazarus noch zu jung oder Marta war eine Witwe und Lazarus ihr jüngerer Bruder.
Maria nun setzte sich zu Jesus, ja, sie war nahe bei ihm und hört auf das, was Jesus sagt. Marta dagegen machte sich viel Mühe, stresst sich geradezu, um Essen zu kochen, Tische und Polster bereitzustellen, alles für die Gäste zu tun. Lange hält sie es alleine durch, doch endlich geht sie zu Jesus, um ihn entscheiden zu lassen. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass sich beide Schwestern lieben, dass also kein Hass oder Neid das Motiv wäre. Es bleibt die ernste Frage: was hat Priorität?
Jesus gibt Marta eine freundliche Antwort, er ist der Herr, deshalb gilt sein Wort: wir erkennen, dass aus dem doppelten „Marta, Marta“ seine Anteilnahme und Liebe zur Marta klingt. Er beginnt mit der Anerkennung ihres Einsatzes, tadelt sie aber auch, indem er sagt, dass sie besorgt und beunruhigt sei und weist sie darauf hin, dass nur eines Priorität haben kann und muss, nämlich das hören auf ihn, ja, das Zusammensein, die Gemeinschaft mit ihm.
Das hat Ewigkeitswert und daraus kommt schließlich auch das richtige Handeln. Die Gemeinschaft mit dem Herrn und das hören auf ihn ist also das Fundament und die Voraussetzung, um die Kraft für das Leben zu haben und das zu tun, was wirklich Priorität hat.
Die Gefahr besteht, in den Werken und im Handeln schon die Sinnerfüllung zu sehen und keine Zeit zu haben, um auf den Herrn Jesus zu hören. Aus und in der Gemeinschaft mit dem Christus kommt Erkenntnis, Einsicht und Weisheit und die Kraft und die Freude für den Auftrag, den jeder von uns individuell für sich von Gott hat.
Ist Christus die erste Priorität in Deinem Leben?
Oder willst Du mit eigener Kraft alles erfüllen, was Du Dir an Plänen vorgestellt hast?
Wenn ja, dann wirst Du in Deinem Lauf scheitern und die Frucht des Geistes Gottes wird in Deinem Leben fehlen, weil Du dann Dein Fleisch befriedigen willst, so wie die ganze Welt und schließlich wirst Du Dein Leben verlieren, samt alledem, was Gott Dir anvertraut hat.
Die Konsequenz daraus ist, dass die Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit Dein Leben nicht prägen. Wie schade wäre das und wie traurig wäre so ein Leben!
Das Allerwichtigste zu verpassen, um alles andere zu tun, so wie der Waldarbeiter, der 5 große Bäume jeden Tag fällen muss. Seine Säge ist allerdings stumpf und er hat aber keine Zeit, seine Säge zu schärfen und wundert sich, dass er jeden Tag aufs Neue mit seinem Plan scheitert. Das gleiche geht am nächsten Tag von vorne los.
Nur wenn wir alles zurückstellen und uns auf den Christus besinnen, dann sind wir in der Lage, mit der Kraft des Geistes Gottes d.h. mit Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Enthaltsamkeit in der Weisheit Gottes alles andere zu meistern und zu erkennen, was wichtig ist und was weniger wichtig ist und was überhaupt nicht wichtig ist.
Dabei ist stets darauf zu achten und zu prüfen, ob die Frucht des Geistes auch und gerade in schwierigen Umständen in unserem Leben sichtbar ist und die Oberhand hat. Wenn das nicht der Fall ist, dann sollten wir sofort alles stoppen, uns besinnen und die Gemeinschaft mit dem Christus suchen. Ansonsten ist alles das Werk des Fleisches und somit sind es tote Werke, die verbrennen werden, wenn wir Rechenschaft über unser Leben abzugeben haben.
Ermahnung in Christus
Dazu wollen wir uns die Prioritäten, die uns unser Herr Jesus Christus auf das Herz gelegt hat, nochmals vor Augen führen:
Mt 10,37. „Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, ist meiner nicht würdig;
38. und wer nicht sein Kreuz aufnimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig.
39. Wer sein Leben findet, wird es verlieren, und wer sein Leben verliert um meinetwillen, wird es finden.“
Was bedeutet das für uns? Dass der Christus absolute Priorität in unserem Leben hat und dass wir nicht unser eigenes Leben aus unserer Kraft leben wollen, sondern vielmehr für Gott aus seiner Kraft leben.
Danke für dieses sehr hilfreiche Wort der Woche!
Geistliches Schutz-Programm (so wie ein PC ein Antivirus-Programm im Hintergrund laufen hat):
„Dabei ist stets darauf zu achten und zu prüfen, ob die Frucht des Geistes auch und gerade in schwierigen Umständen in unserem Leben sichtbar ist und die Oberhand hat. Wenn das nicht der Fall ist, dann sollten wir sofort alles stoppen, uns besinnen und die Gemeinschaft mit dem Christus suchen.“
Lieber Bernhard,
schön, immer wieder von Dir ein Feedback zu bekommen.
Gottes Gnade und Frieden für Dich und die Deinen.