Wer ist Jesus Christus für Israel und für die Gemeinde?
Zunächst einmal müssen wir grundsätzlich unterscheiden zwischen dem irdischen und dem himmlischen Volk Gottes.
Für beide gelten ganz unterschiedliche Heilsordnungen, ganz unterschiedliche Pläne und Absichten Gottes und schließlich auch zwei vollkommen unterschiedliche Botschaften Gottes an die Menschen.
Nämlich das Evangelium vom Reich und das Evangelium des Christus.
Es ist wichtig, dass wir den Unterschied kennen, um nicht verwirrt zu sein.
Heute wollen wir herausfinden, wer dieser Jesus wirklich ist, was sein Auftrag war und welche Beziehung wir zu ihm haben.
Dazu wollen wir gemeinsam im Wort Gottes studieren, damit wir in der Lage sind, die Wahrheit zu erkennen.
Der Unterschied zwischen dem irdischen und dem himmlischen Volk:
Diesen Unterschied können wir nur herausfinden, wenn wir zwischen dem Evangelium vom Reich und dem Evangelium des Christus klar unterscheiden. Das Friedensreich für das Volk Israel, mit ihrem von Gott eingesetzten Messias und König, wurde im Alten Testament verheißen und wird sich im tausendjährigen Reich erfüllen.
Der Herr Jesus sagte von sich selbst, dass er von Gott zum Hause Israel gesandt sei und dass das Reich nun nahe herbei gekommen wäre.
Mt 15,24. „Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.“
Mt 4,17 „Seit der Zeit fing Jesus an zu predigen: Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbei gekommen!„
Nachdem das Volk Israel den Messias abgelehnt hatte und kreuzigen ließ, hat Gott dieses Volk beiseite gesetzt (nicht verworfen). Als die Verwerfung des Messias durch Israel mehr und mehr offenbar wurde, wies der Herr Jesus darauf hin, dass er seine Gemeinde bauen würde. Erklärt hatte er es nicht.
Mt 16,18. „Aber auch ich sage dir: Du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.“
Erst nach der Auferstehung, Himmelfahrt und Sendung des Heiligen Geistes hat Gott dieses Geheimnis des Christus offenbart. Zunächst dem Apostel Paulus und später auch allen anderen Apostel und Propheten.
Eph 3,5 „Dies war in früheren Zeiten den Menschenkindern nicht kundgemacht, wie es jetzt offenbart ist seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist;„
Nun baut Gott durch den Christus seine Gemeinde, indem er sich aus der Welt Kinder heraus ruft. Dieses Geheimnis wird durch das „Evangelium des Christus“ allen Völkern und Nationen verkündigt.
Das Geheimnis des Christus hat zwei Aspekte:
- Gott unterscheidet nicht mehr zwischen Israel und den Nationen
- In Christus sind wir erlöst und sind Kinder Gottes, unter denen der Herr Jesus der Erstgeborene unter vielen Brüdern ist. Christus das Haupt und wir sein Leib.
Die Heilszeit der Gemeinde begann mit der Sendung des Heiligen Geistes vor etwa 2000 Jahren zu Pfingsten; und endet mit der Entrückung der Heiligen in das Vaterhaus, in den Himmel. Erst danach wird Gott seinen Plan für das Volk Israel wieder aufnehmen.
Deshalb ist es so entscheidend wichtig, dass wir zwischen dem grundsätzlichen Plan Gottes für sein irdisches und den vollkommen anderen Plan für sein himmlisches Volk unterscheiden.
Diese beiden unterschiedlichen Pläne lässt Gott verkündigen durch das Evangelium vom Reich und durch das Evangelium des Christus. Das Evangelium vom Reich wurde im Alten Testament und bis zur Verwerfung des Messias verkündigt. Seit dieser Zeit wird das Evangelium des Christus gepredigt, und zwar so lange, bis Gottes Plan mit der Gemeinde erfüllt und diese von dieser Erde hinweg genommen wird. Erst danach wird wieder das Evangelium vom Reich verkündigt, und zwar sowohl dem Volk Israel als auch den Nationen.
Hier nun im Bild der Unterschied zwischen dem irdischen und dem himmlischen Volk zum besseren und schnelleren Verständnis:
Das Evangelium vom Reich
Irdisches Volk Gottes
Die Erwartungshaltung ist, dass Gott sein Reich hier auf der Erde aufrichtet
Das Evangelium des Christus
Himmlisches Volk Gottes
Die Erwartungshaltung ist, dass wir den Lauf vollenden und mit Christus das himmlische Ziel erreichen
Durch das Erlösungswerk Christi wird Gott zum Vater
Der Vater ist für das irdische Volk weit weg im Himmel. Das Gebet für die Jünger lautete: „… der du bist im Himmel.“ Sie waren auf der Erde und der Vater im Himmel
Der Vater ist durch seinen Geist in uns. Der Herr Jesus betet nun: „… dass sie eins seien, wie wir eins sind – ich in ihnen und du in mir.“
Sie sind das irdische Volk Gottes und werden im tausendjährigen Reich Licht und Salz sein für alle Nationen.
Wir sind mit Christus gestorben, mit ihm auferstanden und versetzt an himmlische Örter.
Sie erwarten, dass Gott sein Reich hier auf der Erde aufrichtet: „Dein Reich komme … „
Gott hat uns aus der Welt heraus gerufen. Wir erwarten, dass Gott uns durch seinen Geist bewahrt und uns der Herr Jesus zu sich holt und in das Haus des Vaters bringt.
Sie erwarten dass der Wille Gottes auch auf der Erde geschieht.
Wir erwarten, dass der Wille Gottes in uns und durch uns geschieht.
Sie erbitten die leibliche Versorgung und Wohlergehen auf der Erde.
Wir erbitten die geistliche Versorgung und wissen, dass uns Gott mit allem versorgen wird, was wir brauchen.
Sie bitten um Vergebung der Schuld und der Sünden.
Wir wissen, dass uns die Sünden durch das Blut Christi vergeben sind und bekennen unsere Sünden.
Sie bitten darum, vor Versuchung bewahrt und vom Bösen erlöst zu werden.
Wir freuen uns, wenn wir in mancherlei Anfechtung fallen: „Jak 1, 2. „Haltet es für lauter Freude, meine Brüder, wenn ihr in mancherlei Versuchungen geratet, 3. indem ihr erkennt, dass die Bewährung eures Glaubens Ausharren bewirkt.4. Das Ausharren aber soll ein vollkommenes Werk haben, damit ihr vollkommen und vollendet seid und in nichts Mangel habt.“
Sie sind von der Welt und in dieser Welt. Ihre Heimat ist diese Welt.
Wir sind nicht mehr von der Welt und unsere Heimat ist im Himmel .
Sie erwarten den irdischen Segen und die Herrschaft auf Erden. Wir wissen aus dem Alten Testament, dass immer dann, wenn Israel Gott gehorsam war, sie mit allem irdischen Segen gesegnet waren. Als Gottes Volk hatten sie eine herausragende Stellung und sollten den übrigen Völkern den Weg zu ihrem Gott weisen
Wir wissen, dass wir den Weg Christi gehen. Sein erstes Kommen war in Sanftmut, Demut und im Leiden. Er musste Gehorsam durch Leiden lernen. Unser Weg ist der gleiche Weg wie der unseres Herrn: aus Gott geboren, werden wir hier durch Leiden vollendet. Wir sind im Glauben mit Christus gekreuzigt und mit ihm auferstanden. Wenn wir mit ihm leiden, werden wir auch mit ihm zur Herrlichkeit erhoben.
Die Lösung dieses Geheimnisses liegt, wie das NT klar zeigt, in dem zweimaligen Kommen Jesu Christi
Die erste Ankunft zur Erlösung durch Leiden; die zweite Ankunft zur Aufrichtung des Königreiches in Herrlichkeit, und dann erst werden die nationalen Verheißungen, die Israel gegeben wurden, erfüllt werden
Ihr Erbe ist die Welt. Röm 4,13 „Denn die Verheißung, dass er der Erbe der Welt sein solle, ist Abraham oder seinen Nachkommen nicht zuteilgeworden durchs Gesetz, sondern durch die Gerechtigkeit des Glaubens.“
Gott hat Christus zum Erben über alles eingesetzt und wir sind Miterben mit Christus. Unser Erbe ist im Himmel:
1 Petr 1,4 „zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das aufbewahrt wird im Himmel für euch“
Röm 8,17 „Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden.“
Beim zweiten kommen Christi, werden wir in Herrlichkeit mit ihm kommen und mit ihm herrschen.
Durch das Erlösungswerk Christi wird auch auf den Überrest des Volkes Israel der Geist ausgegossen. Aber es wird nicht Christus in Ihnen sein, sondern vielmehr wird das Gesetz in ihr Herz geschrieben … Jer 31,33. „Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich werde mein Gesetz in ihr Inneres legen und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.“
Christus in uns ist die Hoffnung der Herrlichkeit. Gott ist durch Christus in uns und so sind wir seine Kinder. Wir haben den Geist der Sohnschaft empfangen.
Unserem Himmlischen Vater gebührt die Ehre
Röm 16,25. „Dem aber, der euch zu stärken vermag nach meinem Evangelium und der Predigt von Jesus Christus, nach der Offenbarung des Geheimnisses, das ewige Zeiten hindurch verschwiegen war,
26. jetzt aber offenbart und durch prophetische Schriften nach Befehl des ewigen Gottes zum Glaubensgehorsam an alle Nationen bekanntgemacht worden ist,
27. dem allein weisen Gott durch Jesus Christus, ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit!“ –