Gottes Wort ist Geist und Leben

Joh 6,63. „Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben

Aus Glauben sind wir von der vollständigen Inspiration und Unfehlbarkeit der heiligen Schriften überzeugt. Deshalb wollen wir uns an die Weisheit unseres Schöpfers halten, die die menschliche Weisheit weit übersteigt.

1 Kor 1,20. „Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortstreiter dieses Zeitalters? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?

21. Denn weil in der Weisheit Gottes die Welt durch die Weisheit Gott nicht erkannte, hat es Gott wohlgefallen, durch die Torheit der Predigt die Glaubenden zu erretten.“

Podcast | Gelesen von Christian Liese

DAS GEBOT DER LIEBE 

Wir wissen, dass das erste Gebot Gottes ist, IHN zu lieben. Jeder, der sich Christ nennt, würde die Frage, ob er Gott liebt, sofort mit ja beantworten. Aber das ist zunächst einmal lediglich ein Lippenbekenntnis …

Mk 12,28 „Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie miteinander stritten, trat hinzu, und da er wusste, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? 29 Jesus antwortete ihm: Das erste ist: „Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr; 30 und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!“ 31 Das zweite ist dies: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!“ Größer als diese ist kein anderes Gebot.“

Nun stellen wir uns die Frage, wie wir Gott und Seinen Sohn – unseren Herrn – Jesus Christus, der als unser Vorbild seinen und unseren Vater in besonderer Weise geliebt hat, in Wahrheit lieben.

LIEBST DU JESUS DEN HERRN?

Auch dazu ist die heilige Schrift wieder ganz klar und eindeutig, sodass jeder sofort weiß, wo er steht:

Joh 14,21. „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich selbst ihm offenbaren. 22. Judas, nicht der Iskariot, spricht zu ihm: Herr, wie kommt es, dass du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt? 23. Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen. 24. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.“

GOTT IST DIE LIEBE

Nun wollen wir die Liebe Gottes noch etwas näher kennen lernen und verstehen, wie die Liebe Gottes wirkt und für wen sie wirkt. Zunächst wollen wir aus dem Wort Gottes erkennen, dass Gott die Liebe ist:

1 Joh 4,16. „Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“

Wir sehen hier noch etwas sehr interessantes: nämlich, dass Gott zwar die Liebe ist, aber diese Liebe nicht für jeden Menschen gilt.

Ein Mensch, der nicht in Seiner Liebe ist, ist zwangsläufig außerhalb Seiner Liebe. Ein solcher Mensch hat also von der Liebe Gottes nichts, auch wenn er sich andauernd damit vertröstet, dass Gott die Liebe ist.

Und schließlich sagt uns diese Schriftstelle auch noch, dass nur derjenige, der in der Liebe Gottes bleibt, der bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.

WIE BLEIBEN WIR IN DER LIEBE?

Wir wissen, dass Gott die Liebe ist, weil uns das Wort Gottes dies sagt. Die Frage ist nun, für wen gilt die Liebe Gottes? Gilt die Liebe Gottes für alle Menschen?; gilt sie für die Gläubigen?; wenn ja, gibt es Bedingungen für Gottes Liebe?

Der Herr Jesus sagt uns, dass wir in seiner Liebe bleiben sollen. Das hieße ja, dass wir außerhalb seiner Liebe sein könnten, oder?

Joh 15,9. „Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!

Diese Aussage von unserem Herrn Jesus Christus, in seiner Liebe zu bleiben, lässt uns etwas ratlos zurück. Aber da unser Herr dies schon wusste, sagt ER uns auch gleich im nächsten Vers wie wir in dieser Liebe bleiben können:

Joh 15,10. „Wenn ihr meine Gebote haltet, so werdet ihr in meiner Liebe bleiben, wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe.“

Um in der Liebe unseres Herrn Jesus Christus und in der Liebe Gottes zu bleiben, ist es also nötig, Gottes Gebote zu halten, d. h., nach seinem Wort zu leben.

Wir wissen, dass wir zwei Möglichkeiten haben, wie wir leben können:

  • entweder wir leben im Fleisch, das bedeutet, gemäß unserer alten Natur zu leben, aus der Kraft unserer Begierden,
  • oder wir leben im Geist, das bedeutet, gemäß unserer neuen Natur zu leben, in der Kraft des Heiligen Geistes in uns, den wir von Gott als Beistand bekommen haben.

Und da wir von Gott mit einem freien Willen geschaffen wurden, müssen wir eine Willensentscheidung treffen, wie wir leben wollen.

DIE LIEBE GOTTES IST IN UNSEREN HERZEN

Röm 5,5. „die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.“

Also haben wir die Liebe Gottes in uns und bleiben in der Liebe Gottes, wenn – und solange – der Heilige Geist in uns ist, und wir im Geist wandeln und nicht im Fleisch.

Wir wissen ja, dass wir nur durch den Heiligen Geist göttliches Leben in uns haben und dass wir uns nun in jeder Situation entscheiden müssen, ob wir im Geist oder im Fleisch wandeln.

Gal 5,25. „Wenn wir durch den Geist leben, so lasst uns durch den Geist wandeln!

Durch den Geist zu wandeln, bedeutet eindeutig, nicht den Begierden unseres Fleisches nachzugeben, sondern vielmehr unsere alte Natur mit Christus als gekreuzigt zu halten.

Gal 5,24. „Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.“

Solange wir noch in unserem Körper leben, bleibt es spannend für uns, weil wir auf die Hilfe des Heiligen Geistes angewiesen sind, um unser Fleisch im Tod zu halten.

Und damit wir sofort erkennen, nach welcher Weise wir wandeln, also leben, sagt uns die heilige Schrift eindeutig, wie wir es sofort erkennen können:

  • Leben im Fleisch:
    Gal 5,19. „Offenbar aber sind die Werke des Fleisches; es sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, 20. Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Hader, Eifersucht, Zornausbrüche, Selbstsüchteleien, Zwistigkeiten, Parteiungen, 21. Neidereien, Trinkgelage, Völlereien und dergleichen. Von diesen sage ich euch im voraus, so wie ich vorher sagte, dass die, die so etwas tun, das Reich Gottes nicht erben werden.“
  • Leben im Geist:
    Gal 5,22. „Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, 23. Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit.“

Was für ein Unterschied!

DIE BRUDERLIEBE

Was ist nun der Maßstab für die Liebe zu Gott? Wie können wir sofort erkennen, ob wir Gott wirklich lieben, ja, ob die Liebe Gottes in uns wirksam ist, weil wir im Geist leben und nicht im Fleisch?

Auch hier ist die Schrift wieder ganz pragmatisch. Ist das nicht herrlich?

1 Joh 4,20. „Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann nicht Gott lieben, den er nicht gesehen hat. 21. Und dieses Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, auch seinen Bruder lieben soll.

Wer also glaubt, Gott zu lieben, kann das ganz leicht selbst feststellen, indem er prüft, ob er seine Geschwister im Herrn liebt.

Und wie lieben sich die Geschwister im Herrn? Indem sie in der Gemeinschaft Anteil an ihrem Leben haben und sich somit gegenseitig in der Liebe Gottes trösten, ermutigen, ermahnen und auch richten können, wenn es nötig ist, um nicht verloren zu gehen.

Anderenfalls bleibt es auch hier beim bloßen Lippenbekenntnis. Die Heilige Schrift nennt einen solchen Menschen, der keinen Anteil am Leben seiner Geschwister haben will und seinen Geschwister keinen Anteil an seinem Leben zulässt, einen „Lügner“. 

WAS IST, WENN WIR SÜNDIGEN?

Ganz grundsätzlich müssen wir unterscheiden, ob wir in Sünde fallen oder bewusst und dauerhaft in der Sünde leben.

Ein Kind Gottes kann in Sünde fallen, wird und soll dann aber sofort Buße tun, zu Gott umkehren, Ihn um Vergebung bitten und aus der Kraft des Heiligen Geistes die Sünde mehr und mehr überwinden.

Ein Kind Gottes wird niemals in der Sünde leben und dauerhaft darin bleiben wollen und können.

Röm 6,2 „Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?

Nun könnte jemand fragen, was „dauerhaft“ heißt? Die Antwort ist in der Heiligen Schrift mehr als eindeutig.

Joh 8,11. „Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr!“

Mt 4,7 „Jesus sprach zu ihm: Wiederum steht geschrieben: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.“

Ein wahrer Gläubiger wird aus Liebe zu Gott und zu seinem Herrn Jesus Christus, von sich aus die Gebote Gottes halten, ja, nach seinem Wort leben und sich mehr und mehr heiligen, um das Wesen und den Charakter Jesu Christi immer mehr für sich anzunehmen.

Dies ist schließlich die Voraussetzung, überhaupt in Gottes Reich zu kommen. Alles, was wir aus Liebe zum Herrn tun, ist der Maßstab für unsere Hingabe und auch der Maßstab für den Lohn, den der Herr für uns bereithält, wenn wir IHM gehorsam sind.

Wem es eine Last ist, ein geheiligtes Leben zu führen, wer sich nicht vorstellen kann, nicht mehr zornig zu werden, nicht mehr zu lügen, usw., der möge darüber nachdenken, ob er den Heiligen Geist überhaupt als Beistand hat und wenn ja, ob er ihm genügend Freiraum gewährt?

Dies ist das eine, es kommt noch ein weiteres hinzu: wer die Sünde genießt und die Wollust mehr liebt als Gott, wer kein schlechtes Gewissen dabei hat, wenn er lügt oder betrügt oder sonst irgendwie sündigt, der möge sich die gleiche Frage stellen …

Ein wahres Kind Gottes wird immer – aus der Kraft des Heiligen Geistes – so leben, dass es sich vor unserem Herrn Jesus und unserem Vater nicht schämen muss.

WIR KÖNNEN EIN GEHEILIGTES LEBEN FÜHREN!

Dazu dürfen wir eine herrliche Passage im zweiten Petrus Brief lesen, die uns diesbezüglich sehr ermutigen kann:

2 Petr 1,3. „Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch ‹seine› eigene Herrlichkeit und Tugend, 4. durch die er uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt hat, damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werdet, die ihr dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen seid: 5. eben deshalb wendet aber auch allen Fleiß auf und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, 6. in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottseligkeit, 7. in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe! 8. Denn wenn diese ‹Dinge› bei euch vorhanden sind und zunehmen, lassen sie ‹euch› im Hinblick auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus nicht träge und nicht fruchtleer sein. 9. Denn bei wem diese ‹Dinge› nicht vorhanden sind, der ist blind, kurzsichtig und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden vergessen. 10. Darum, Brüder, befleißigt euch um so mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen! Denn wenn ihr diese ‹Dinge› tut, werdet ihr niemals straucheln. 11. Denn so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.
12. Deshalb will ich Sorge tragen, euch immer an diese ‹Dinge› zu erinnern, obwohl ihr sie wisst und in der ‹bei euch› vorhandenen Wahrheit gestärkt seid. 13. Ich halte es aber für recht, solange ich in diesem Zelt bin, euch durch Erinnerung aufzuwecken,“

Keiner kann also sagen, dass er nicht in der Liebe Gottes bleiben könne, weil er die Kraft nicht hat, die Gebote Gottes zu halten, ja, ein geheiligtes Leben zu führen.

Doch! Jeder von uns hat diese Kraft, wie wir gerade gelesen haben.

WANN IST DIE LIEBE GOTTES FÜR UNS WIRKSAM?

Nach all dem, was wir jetzt gemeinsam aus dem Wort Gottes studiert haben, ist es klar, dass für denjenigen, der sündigt oder sogar in der Sünde lebt, dass der – solange er sündigt und nicht Buße tut – außerhalb der Liebe Gottes lebt, ganz egal, ob er ein Kind Gottes ist oder nicht.

Gott ist derselbe und ändert sich nicht. Ja, Gott ist die Liebe. Aber diese Liebe verlassen wir, wenn wir sündigen. Dann ist zwischen uns und einem Sünder, der nicht von neuem geboren und damit ein Kind des Teufels ist, kein Unterschied: Beide sind außerhalb der Liebe Gottes.

DIE LIEBE GOTTES IST IN DIESEM FALLE FÜR UNS NICHT WIRKSAM!

Verstehen wir das? Ja, Gott ist die Liebe, aber diese Liebe ist nur dann für uns gegenwärtig, wenn wir nach Gottes Wort leben, ja, wenn wir im Geist wandeln und nicht im Fleisch.

AMEN!

 

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